Schallbach Ein Umzug mit Nervenkitzel

Weiler Zeitung
Da bewegt sich nicht viel: Der Tresor-Koloss macht es den Bauhofmitarbeiten beim Umzug der Schallbacher Rathausverwaltung schwer. Foto: Marco Schopferer Foto: Weiler Zeitung

Rathaus: Verwaltung zieht vom Obergeschoss ins Erdgeschoss / Wohnungen für Flüchtlinge entstehen

Der Umzug der Schallbacher Ortsverwaltung ist geschafft. Während am Donnerstag fünf Mitarbeiter des Werkhofes sich einen schweißtreibenden Kampf mit dem Rathaustresor leisteten, kniffelte ein Elektriker am Freitag mit den Telefonleitungen.

Von Marco Schopferer

Schallbach. Kaum etwas von Gewicht drin, aber mit einem mehrere Zentner schweren Metallmantel doch recht gut beschützt: Wo normalerweise das Amtssiegel und die Handkasse sicher verwahrt werden, kommen die Werkhofmitarbeiter am Donnerstagmorgen so richtig ins Schwitzen. Ein gut 250 Kilogramm schwerer Tresor macht den Arbeitern das Umzugsleben schwer, muss das Ungetüm doch vom Obergeschoss ins Erdgeschoss transportiert werden.

Doch nur wie? Kaum einen Millimeter lässt er sich von der Wand wegzerren. Dabei haben die Bauhofmitarbeiter ihre Erfahrungen: „Der ist kleiner als der im Binzener Rathaus, aber viel schwerer.“ Und in Binzen musste er nur in eine andere Ecke verschoben werden, als das Rollbrett bereits unter der Last zusammenbrach. Jetzt aber den Koloss über eine Treppe hinabbugsieren? Über Schalungsbretter auf der Treppe und fest angegurtet gelingt am Nachmittag schließlich die Zentimeter für Zentimeter langsame Reise des in zwei Teile auseinandergeschraubten Tresors ins Erdgeschoss. Schweißtreibend und mit allerlei Nervenkitzel. Wie kam dieses Ungetüm überhaupt je ins Obergeschoss? Alt-Bürgermeister Rudolf Schöpflin weiß es auch nicht mehr. Als er sein Amt übernahm, stand der Tresor schon an seinem Platz.

Geschafft ist zwar der Umzug, doch nun beginnt aufs Neue der Baulärm, wenn aus dem Obergeschoss Wohnraum für Flüchtlinge wird. Böden und Wände müssen eingezogen, Bäder gemauert und gefliest werden. Ganz neu ist die Bestimmung nicht. Früher war hier schon einmal die Lehrerwohnung und auch das Rathaus hatte schon im Erdgeschoss sein Domizil, machte aber für die ortsansässige Sparkasse und Volksbank Platz, zog ins Obergeschoss. Längst sind die Filialen der Kreditinstitute geschlossen, Vereine müssen den okkupierten Platz frei machen, die Rathausverwaltung kehrt zurück.

„Vielleicht ist es hier im Sommer etwas kühler“, vermutet Monika Walter. Und näher an der Bevölkerung ist die Verwaltung nun auch, was allerdings seine Nachteile hat. Ist das Fenster gekippt, kann jeder Vorbeilaufende Interna hören. „Da müssen wir noch schauen, wie wir das machen“, der Datenschutz müsse gewährleistet sein, unterstreicht Schallbachs Bürgermeister Martin Gräßlin.

Mit dem Umzug zieht der Verwaltung immerhin in frisch gestrichene Räume und vielleicht gibt es auch mal die schon vor Jahren angedachten neuen Büromöbel. Doch zunächst heißt es in den kommenden Monaten, eben mit dem Baulärm während der Arbeitszeit klarzukommen. Erfahrung hat man durchaus: In den vergangenen Monaten wurde bereits das Dachgeschoss zu Wohnraum ausgebaut. Auch hier entstehen Wohnungen für Flüchtlinge. Ins Rathaus, gleichzeitig die ehemaligen Schule, kommt wieder richtig Leben.

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