Schallbach (bn). Die Wochen vom ersten Advent bis über das Weihnachtsfest hinaus sind auch die hohe Zeit der Gospelkonzerte. Und dauerpräsent sind dabei solche unvergänglichen Hits wie „Amacing grace“, „O Happy Day“ und „Down by the Riverside“. Nicht so beim Gospelchor „Joyful Celebration“, der am Samstagabend in der dicht besetzten Schallbacher Kirche – sie ist auch sein „Probelokal“ – abseits des gängigen Repertoires sein Gotteslob in vielfältigen Varianten erschallen ließ und dabei einige verborgene Perlen dieses Musikgenres erglänzen ließ. Die 18 Sängerinnen und Sänger unter dem wechselnden Dirigat von Martina Günther, Nicole Jost-Rösch und Markus Koch, der vor allem als souveräner Instrumentalpartner am Piano waltete, „zelebrierten“ in der Tat ein Hörerlebnis von berückender Wirkung. Beeindruckende Klangfülle, untadelige Tonreinheit und temperamentvolle Musizierlust kennzeichneten das Vortragsniveau. Doch fast mehr noch als diese exquisiten Interpretationsqualitäten berührte die deutlich spürbare innere Beteiligung, mit der sich ein jedes Chormitglied seiner Aufgabe widmete. Dies ganz im Sinne des vitalen Mottogesangs „Rejoice with Exceeding Great Joy“, der zugleich Leitmotiv des Abends war. Allenthalben manifestierten sich solcher jubelerfüllter Lobpreis und freudvolle Glaubenszuversicht in einer erfrischenden Hallelujah-Version oder so lebhaften Songs wie „Operator Information“ und „Pray in the Morning“. Desgleichen untermauerten aber auch innig gestimmte Lyrics solche unbekümmerte Frömmigkeit. Letztere Weisen erklangen vor allem bei den weihnachtlichen Gesängen des zweiten Konzertteils, darunter die voller Gebetsandacht und visionären Gedanken getragenen Marienlieder „Breath of Heaven“ und „Mary dit You know“, ebenso in der Eingangshymne und dem abschließenden Segenszuspruch. Mit „Come all ye Faithful“ („Herbei o ihr Gläubigen“), dem Engel- und Hirtenlied „Do You hear“ und der Hymne „Come to the Light“ erfüllte Weihnachtsfreude pur das Gotteshaus. Apart aufgelockert wurde die Vortragsfolge durch Vorträge in Terzett- und Quartettbesetzung und einem brillanten Solo der Altistin Nicola Krebs. Die Hörerschaft bekam zudem reichlich Gelegenheit, durch Mitsingen und rhythmisches Klatschen ihre Begeisterung auszudrücken. Am Schluss gab es stehende Ovationen und die zweimalige Wiederholung des Mottolieds als Zugabe.