Schallbach Maßnahmen zum Schutz

Weiler Zeitung
Nahezu komplett mit Unkraut bewachsen ist der Erdwall entlang der Gemeindeverbindungsstraße nach Fischingen. Er schlägt dann einen kurzen Bogen nach links zwischen die Maisfelder. Foto: Silke Hartenstein Foto: Weiler Zeitung

Gemeinderat: Entwässerung gegen Schlammlawinen durch Starkregenereignisse

Gleich zweimal in diesem Jahr strömten in Folge von Starkregen Wasser und Schlamm den Läufelberg herab nach Schallbach hinein.

Schallbach. Nun fasste Benno Moser vom Ingenieurbüro Moser in Laufenburg in der gut besuchten Gemeinderatssitzung die Ursachen für die zweimalige Schlammlawine kurz und knapp zusammen: „Ein natürliches Starkregenereignis trifft auf versiegelte und auf intensiv genutzte landwirtschaftliche Fläche“.

Der Tiefbauingenieur und zertifizierte Kanalsanierungsberater hatte sich – unabhängig vom Starkregen – bereits im Rahmen der Eigenkontrollverordnung mit der Kanalsanierung in Schallbach befasst. Um künftige Wasserschäden zu vermeiden, so Moser, müsse man mehrgleisig fahren. Möglich sei etwa die Verbesserung der Straßenentwässerung an der Gemeindeverbindungsstraße nach Fischingen.

Auch sollte sich die Gemeinde gemeinsam mit dem Straßenbauamt Gedanken über eine Entwässerung der oberhalb von Schallbach verlaufenden Kreisstraße 6327 machen – dort gehe es dann auch darum, wer im Falle einer Entwässerung die Kosten dafür übernehme.

Des weiteren sollten die Regenwasserkanäle im Ort turnusmäßig gereinigt werden. Nicht zuletzt sollten Grundstückseigentümer ihre Kellerabgänge, Lichtschächte und Garageneinfahrten unterhalb des Straßenniveaus inspizieren und mit geeigneten Maßnahmen künftig vor eindringendem Wasser schützen.

Insgesamt gehe es darum, zu schauen, wo man Regenwasser zurückhalten und wo man es versickern lassen könne, so Moser. Hierbei müssten Gemeinde, Ämter und Grundstückseigentümer an einem Strang ziehen: „Das Risikomanagement Hochwasser ist eine Gemeinschaftssache“.

Die Videobefahrung und Reinigung des Regenwasserkanals in der Alten Poststraße und eines Teils des verdolten Ehgrabens wurden bereits umgesetzt, weitere Abschnitte werden folgen. Wie sich bei einer Inspektion im vergangenen Juni gezeigt hätte, seien die Kanäle voll bis obenhin gewesen.

Doch um alle Eventualitäten bei Starkregenereignissen baulich aufzufangen, bräuchte es einen „riesengroßen Kanal“, stellte Moser im Gemeinderat klar, auch der Bau eines Regenrückhaltebecken sei keine Lösung.

Was bereits gebaut wurde, ist ein provisorischer, 20 Meter langer und einen halben Meter hoher Erdwall am Hang links von der Gemeindeverbindungsstraße nach Fischingen, wie Bürgermeister Martin Gräßlin berichtete. Auch er hielt es für vernünftig, sich diese Straße und die Kreisstraße zwecks Entwässerungsmaßnahmen anzuschauen und des weiteren mit den Landwirten zu reden.

Darauf folge die Erstellung eines Konzepts, so Gräßlin, hierfür sollten 5000 Euro in den kommenden Haushalt eingestellt werden. Noch in diesem Jahr werde eine neue Kalkulation der Regen- und Schmutzwassergebühren erfolgen.

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