Schallbach Mehr Eichen, weniger Buchen

Weiler Zeitung
Bis zu 200 Jahre alte Eichen stehen in Schallbachs Gemeindewald. Nun soll vermehrt für Eichennachwuchs gesorgt werden. Foto: Silke Hartenstein Foto: Weiler Zeitung

Gemeinderat: Inventur im Gemeindewald: Pläne bis 2027 vorgestellt / Verjüngung

„Schallbachs Gemeindewald ist ein kleiner, aber feiner Vorzeigebetrieb“. Andreas Sippel von der Forstdirektion beim Regierungspräsidium Freiburg war sichtlich angetan vom Zustand des 51 Hektar großen Gemeindewaldes mit seinen bis zu 200 Jahre alten Eichen.

Von Silke Hartenstein

Schallbach. Sippel und Forstrevierleiter Andreas Schwab waren zwecks „Inventur“ im Wald unterwegs und präsentierten nun den Gemeinderäten die Forsteinrichtung für den Zeitraum von 2018 bis 2027. Hierfür werden der Ist-Zustand des Waldes erfasst, eine Bilanz der vergangenen zehn Jahre gezogen und ein Plan für das kommende Jahrzehnt erstellt. Wesentliches Ziel: Es darf nicht mehr Holz aus dem Wald geholt werden als nachwächst.

Für Schallbach reichen die Daten bis in das Jahr 1839 zurück. Lange spielten hier Eichen die Hauptrolle, 1888 machten sie 94 Prozent des Baumbestands aus. Ab dann ging ihr Anteil zurück bis zum Tiefpunkt von 50 Prozent im Jahr 2008. Dieser Trend hat sich bereits gewendet: Bis 2027 sollen Eichen wieder 60 Prozent des Baumbestands ausmachen.

Dies bringt einen gewissen Aufwand mit sich, wie Sippel erläuterte. Bis 2027 ist auf zwei Hektar Waldfläche eine Verjüngung geplant, davon 1,8 Hektar durch Pflanzung. Hiervon wiederum entfallen 1,5 Hektar auf junge Eichen, die allesamt mit Zäunen vor Wildverbiss geschützt werden müssen – umso mehr, weil Schallbachs Gemeindewald wie eine Insel inmitten landwirtschaftlicher Flächen liegt und somit vom Wild stark als Rückzugsort genutzt wird.

Kosten für den Bau neuer Fahr- und Maschinenwege indes sollen bis 2027 nicht anfallen. Um den Jungeichen das nötige Licht zu verschaffen – und auch zur Erzielung von Einnahmen – wird ein Teil der älteren Exemplare gefällt. Des Weiteren gilt es, die Jungeichen vor der Verdrängung durch die anspruchslosere Rotbuche zu schützen.

Rotbuchen stellen aktuell einen Anteil von 26 Prozent. Würde man nichts machen, erklärt Sippel, hätte man hier in hundert Jahren einen reinen Buchenwald.

Nadelbäume sind im Gemeindewald kaum vertreten und so soll es auch bleiben. Auch fünf Biotope gibt es hier, verteilt auf insgesamt einen Hektar, Fläche.

Betriebswirtschaftlich gesehen brachte der Wald der Gemeinde in den vergangenen zehn Jahren 178 350 Euro an Einnahmen. In Folge von Trockenheit, Sturmschäden, Pilz- und Insektenbefall musste der Hiebsatz um knapp 500 Erntefestmeter überschritten werden und betrug somit insgesamt 3780 Erntefestmeter.

Bis 2027 ist nun ein Hiebsatz von 3400 Erntefestmetern geplant. Der Holzvorrat nahm binnen zehn Jahren um 900 Festmeter ab, doch könne man mit einem Zuwachs von neun Festmetern pro Jahr und den aktuell vorhanden 500 Vorratsfestmetern mehr als zufrieden sein, fand Sippel.

Alle Gemeinderäte stimmten den Plänen zu.

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