Schallbach Sitzungssaal wird aufgegeben

Weiler Zeitung
Die Tage der Gemeinderatssitzungen im Sitzungssaal des Rathauses sind gezählt, denn hier wird Wohnraum für Flüchtlinge geschaffen. Foto: Silke Hartenstein Foto: Weiler Zeitung

Gemeinderat: Im Rathaus soll mehr Wohnraum entstehen

Schallbach (sih). Die Pläne, Teile des Rathauses für die Anschlussunterbringung von Flüchtlingen zu nutzen, haben sich geändert. Vor einem Monat hatte der Gemeinderat beschlossen, das Dach- und Untergeschoss des Rathauses zu Wohnraum für Flüchtlinge auszubauen. Die neuen Pläne sehen nun den Ausbau des ersten Geschosses und des Dachgeschosses vor. Somit wird die Gemeindeverwaltung in das Erdgeschoss umziehen und der Sitzungssaal fällt weg.

Wo der Gemeinderat künftig seine Sitzungen abhalten wird, ist noch offen. Es gäbe hierfür geeignete Räume, etwa im Gemeindesaal, dem Pfarrsaal oder im Feuerwehrhaus, sagte Bürgermeister Martin Gräßlin auf Anfrage. Durch den Umzug ins Erdgeschoss wird die Verwaltung künftig auch die beiden Räume benötigen, die derzeit vom Kinder- und Jugendförderverein und den Landfrauen genutzt werden. Für die beiden Vereine wurde nach teils hitziger Diskussion eine Lösung gefunden (wir berichten noch).

Würde man sich, wie Ende Januar beschlossen, auf den Ausbau des Dach- und Untergeschosses des Rathauses zu Wohnraum beschränken, fänden dort maximal acht Flüchtlinge Platz. Die Gemeinde jedoch rechnet im laufenden Jahr mit der Zuweisung von zwölf Flüchtlingen. Daher ließ Bürgermeister Gräßlin im Laufe des vergangenen Monats von einem Architekten Pläne ausarbeiten, die für rund 200 000 Euro den Ausbau des ersten Geschosses und des Dachgeschosses zu Wohnraum für maximal zwölf Flüchtlinge vorsehen. Der Ausbau soll bis November abgeschlossen sein.

Insgesamt werden neun Zimmer geschaffen, deren Größe von 8,5 bis 14,5 Quadratmeter reicht. Dazu kommt pro Etage eine gemeinschaftliche Küche, Bad und Sanitärbereich. Somit entstehen durch den Ausbau zwei grundsätzlich auch als Mehrzimmerwohnung nutzbare Wohnungen mit lauter kleinen Zimmern.

Genau das störte Florian Grether. Er fand, der kleinteilige Zuschnitt eigne sich nicht für die Unterbringung einer Flüchtlingsfamilie. Hierzu sagte Gräßlin, angesichts der vielen Einzelpersonen in den Reihen der Flüchtlinge könne sich Schallbach nicht darauf verlassen, Familien zugewiesen zu bekommen. Dennoch hielt Grether ein größeres Zimmer pro Etage für erforderlich. Andernfalls müsste man ein paar Wände einreißen, wenn man die Wohnungen in der Zukunft einmal als Ganzes vermieten wolle, stellte er fest.

Es sei kein großer Aufwand, die Ständerwände in Leichtbauweise bei Bedarf wieder zu entfernen, fand Gräßlin. Die von ihm befürwortete Planung fand mit fünf Ja-Stimmen eine Mehrheit, drei Gemeinderäte stimmten für Grethers Antrag, pro Geschoss mindestens einen großen Raum zu schaffen.

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