Schallbach Spektakuläres trifft auf Kontemplatives

Weiler Zeitung
Helmut Ebner (l.) und Edgar Lienemann zeigen ein fotografisches Kontrastprogram im Schallbacher Rathaus. Foto: Walter Bronner Foto: Weiler Zeitung

Zeechefescht: Kontrastbetonte Fotoausstellung von Helmut Ebner und Edgar Lienemann im Schallbacher Rathaus

Schallbach (bn). Schlicht „Fotografie im Rathaus“ heißt die Ausstellung, die während des Zeechefeschts in den Räumen der Schallbacher Gemeindeverwaltung gezeigt wird. Umso erstaunlicher ist jedoch das optische Kontrastprogramm, das die Besucher hier erwartet. Im Raum links nach dem Eingang präsentiert Helmut Ebner seine faszinierenden Impressionen von einer Biker-Tour im vergangenen Jahr über einige tausend Kilometer durch die USA. Im Sitzungsraum im Obergeschoss dürfen die Gäste mit dem Binzener Aussteller Edgar Lienemann auf Entdeckungsreisen zu „ART-igen“ Marginalien im Vorderen Kandertal gehen.

Das Bonmot des italienischen Dominikaners, Philosophen und Dichters Tommaso Campanella, „Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum“ hat sich auch Helmut Ebner zur Devise erkoren, als er sich im frühen Rentenalter 2014 eine 1200er Sportster zulegte und mit ihr mahr als 6000 Kilometer das Markgräflerland, den Schwarzwald und angrenzende Gebiete erkundete. Dies als Vorbereitung auf sein großes USA-Reiseabenteuer, das der 68-jährige Schallbacher dann mit einer Harley 1700 absolvierte und das ihn von Nevada via Utah und Arizona nach Kalifornien führte. Von dieser Tour präsentiert er drei Dutzend erlesene Aufnahmen entlang der legendären Route 66 von Chicago nach San Francisco mit ihren grandiosen Naturmonumenten und Metropolen. Motive vom Valley of Fire, Zion Nationalpark, Bryce-, Grand-Canyon und Monument Valley, ebenso herrliche Sujets von Bikern in Seligman, der „Geburtsstätte“ der Route 66, spwoe Zwischenhalten in deren weiteren Fixpunkten Bagdad Cafe und Oatman nebst einem Abstecher nach Las Vegas fesseln das betrachtende Auge. Nicht minder beeindrucken die Szenen der Start- und Zielmetropolen und der Städte dazwischen: Los Angeles und Santa Monica. Ergänzende multimediale Präsentationen lassen das Publikum an den Erlebnissen der 13 Biker teilhaben.

Alldem steht das kontemplative Spektrum Edgar Lienemanns gegenüber. Er spürt mit seinen Kameras die Poesie oder Eigenart von Dingen und Naturszenen auf, die von Passanten nicht wahrgenommen werden. Etwa die „Architektur“ eines unorthodox aufgetürmten Kistenstapels auf einem Erntefeld, eine abgewrackte Schutzhütte, eine im Vordergrund abgeerntete „Lauch-Plantage“, deren mittlere Gewächsreihen mit Plastikfolie bedeckt sind, während die Reihen dahinter „schutzlos“ gedeihen. Überdies ist in der nach Jahreszeiten geordneten Bilderauslese viel „ART-iges“ anzutreffen, das rein zufällig Kunstwerken von Beuys, Christo, Gehry oder Hopper ähnelt oder aus spezieller Perspektive das Unscheinbare ins Spektakuläre rückt.

Weitere Informationen: Öffnungszeiten nach der Vernissage am Samstag von 19 bis 22 Uhr sind am Sonntag von 11 bis 22 Uhr und am Montag von 18 bis 22 Uhr.

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