Schliengen 22 Tonnen rollen täglich aus dem Tal

Weiler Zeitung
Die Zwetschgen-Erntesaison neigt sich langsam dem Ende zu. Foto: Herbert Schumacher Foto: Weiler Zeitung

Erntebilanz: In Tieflagen meist Totalausfälle wegen Frost / Zwetschgenernte läuft

Schliengen-Eggenertal (hs). Längst nicht so schlimm, wie ursprünglich befürchtet, fiel insgesamt für den Obstgroßmarkt Südbaden (Egro) die Obsternte aus – obschon die Ertragseinbußen durch den Frost erheblich sind.

Problematisch für den Großmarkt war: Aufgrund der negativen Prognosen hatten sich viele Einzelhandelsbetriebe sicherheitshalber schon vor der hiesigen Ernte um Ware aus dem EU-Ausland gekümmert. Dies brachte dem Großmarkt zunächst marktstrategische Schwierigkeiten ein, was den Absatz der Früchte anging. Auf diese unerfreuliche Situation wies Erzeuger und Egro-Aufsichtratsmitglied Fritz Hemmer gegenüber unserer Zeitung hin.

Die Egro-Erfassungsstelle im Eggenertal wird von Erzeugern aus dem Eggenertal, aber auch aus dem Umland angesteuert, die hier ihr Obst und ihre Beeren anliefern. Die Frostnächte im Frühjahr wirkten sich bei ihnen merklich auf die Ernte aus: In den Tieflagen im Eggenertal und Umgebung kam es zu Totalausfällen gerade bei Steinobst. Davon betroffen waren vor allem die Anbaugebiete im Rheinvorland von Auggen bis Buggingen, die ebenfalls ihre Ware an der Ergro-Station im Eggenertal anliefern.

Insgesamt setzte die Erntesaison sowohl bei Kirschen als auch bei Zwetschgen etwa um zwei Wochen früher als üblich ein, bestätigt der Eggener Marktleiter Max Kaiser. Die Qualität, speziell bei Tafelkirschen, sei allgemein hervorragend gewesen, bestätigen er und Egro-Aufsichtsrat Hemmer. Bei gewissen Ernteverlusten hätte immerhin das Preis/Mengen-Gefüge sich teils ausgleichend gestaltet. Bei Industrie-Kirschen fiel der Mengenertrag etwa gleich aus wie 2016, so der Marktleiter.

In diesem Jahr habe der Zwetschgenanbau in Tieflagen „leider absolut nichts anzubieten“. Andererseits komme es gerade in oberen Lagen teilweise zu einem Überbehang. Insgesamt sei bei Zwetschgen/Pflaumen von einem rund 60-prozentigen Ertrag gegenüber 2016 auszugehen, wie Hemmer und Kaiser mitteilen.

Die ansonsten ertragsreiche und vom Markt sehr begehrte Frühsorte „Cacaks Schöne“ habe nur 30 Prozent des zufriedenstellenden Vorjahresertrags erbracht, so der Marktleiter. Die Zwetschgensorte „Elena“ biete voraussichtlich einen durchschnittlichen Ertrag, außerhalb der Frostzone, versteht sich. Auch die Sorte „Top“ verspreche einen durchschnittlichen Mengenertrag bei guter Qualität. Dies sei vor allem dem trockenen Wetter geschuldet, wie es heißt.

Nach Max Kaisers Angaben, der von seiner Ehefrau Christine als Schreibkraft unterstützt wird, rollten bislang täglich per Lastzug rund 22 Tonnen Erntegut aus dem Eggenertal, um letztlich die Endverbraucher gerade in den deutschen Ballungsräumen zu erreichen. Teilweise werde auch in die Schweiz geliefert, die allerdings nach einem strengen Reglement, eigenmarktregulierend, immer wieder sporadisch einen Einfuhrstopp festlege.

Umfrage

Bettina Stark-Watzinger

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat sich für Zivilschutzübungen an Schulen ausgesprochen. Damit sollen Schüler besser auf den Kriegsfall, Pandemien und Naturkatastrophen vorbereitet werden. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading