Schliengen (boe). Die Anfänge der Kanderner Brezelfabrik Mayka führen zurück ins Jahr 1899: Damals wurden die Brezeln noch von Hand geschlungen. Ein Meilenstein war nach dem Zweiten Weltkrieg die Erfindung einer Maschine, die die industrielle Produktion des Knabbergebäcks ermöglichte. Entwickelt hatte diese der Vater des heutigen Geschäftsführers Willi Mayer. Ende der 1970er Jahre geriet das Unternehmen allerdings in Schieflage. Damals wurde überwiegend für Discounter produziert, was der Firma allerdings kein Glück brachte. Mayka musste 1981 Konkurs anmelden. Es folgte der langsame, mühevolle Aufbau. Willi Mayer junior übernahm, der als Geschäftsführer bis heute die Geschicke des Unternehmens leitet. Mit ins Boot kam 1983 Norbert Michel, der entscheidend dabei half, das Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen. „Wir haben damals einen radikalen Schnitt gemacht“, berichtete Michel beim Spatenstich für die neue Lagerhalle. Der frühere Geschäftsführer ist Mayka bis heute als Gesellschafter und Berater eng verbunden. Mit dem Neuanfang ging eine völlig neue Firmenphilosophie einher, mit der sich Mayka bis heute auf einem hart umkämpften Markt behaupten kann: Statt möglichst billiger Massenproduktion setzte die Firma Mayka Naturbackwaren von nun an auf Qualitätsprodukte, die ausschließlich aus natürlichen Rohstoffen hergestellt werden; der Preis stehe nicht im Mittelpunkt, wie Norbert Michel ausführte. 1988 hat das Unternehmen die erste Biolinie auf den Markt gebracht. Anders als viele andere Unternehmen produziert Mayka auch nicht für Handelsmarken. „Was aus dem Unternehmen Mayka kommt, gibt es nur unter diesem Namen.“ Nach Konkurs sowie Gründung einer Aufbaugesellschaft – und dank der Durchsetzungskraft von Willi Mayer und Norbert Michel – kam die Brezelfabrik wieder langsam auf die Füße. Schließlich stand der Neubau der alten Produktionshalle an, der sich allerdings nicht in Kandern realisieren ließ. Weil dem Knabbergebäck-Hersteller in der Töpferstadt nicht die nötigen Flächen für einen Neubau zur Verfügung gestellt wurden, schaute sich Mayka nach Alternativen um – und wurde in Schliengen fündig. Der Umzug an den neuen Standort im damals neu erschlossenen Gewerbegebiet erfolgte Ende Mai 1996. Ihrem Namen blieb die Firma indes auch nach dem Umzug treu: Mayka steht für „Mayer Kandern“. In den vergangenen zwei Jahrzehnten ging es für das Unternehmen stetig bergauf. Angefangen wurde im Ein-Schicht-Betrieb, mittlerweile wird praktisch rund um die Uhr produziert. Um der großen Nachfrage gerecht zu werden, ist der Drei-Schicht-Betrieb mittlerweile die Regel „und wird in absehbarer Zeit Dauerzustand sein“, so Mayka-Geschäftsführer Willi Mayer. Die Firma zählt 25 Mitarbeiter in Voll- und Teilzeit. Das stetige Umsatzwachstum – 120 Prozent Wachstum seit 1996 – ging auch mit baulichen Erweiterungen einher. Im Jahr 2001 wurde die Lagerhalle gebaut, die nun erweitert wird. 2013 wurde eine dritte Produktionsstraße eröffnet. Seit Januar gibt es eine neue Abfüllanlage. Auch bei den Gebäuden setzt Mayka auf Nachhaltigkeit: das Firmengebäude wurde nach streng baubiologischen Vorgaben realisiert.