Von Claudia Bötsch Schliengen. Nach dem Neubau des Rückhaltebeckens Altinger Matten, das im Sommer eingeweiht wurde, packt die Gemeinde das nächste Hochwasserschutzprojekt an. In der jüngsten Gemeinderatssitzung wurden die Weichen für den Neubau des Hochwasserrückhaltebeckens „Kreuzmatt“ in Mauchen gestellt. Der Standort des geplanten Bauwerks befindet sich im Anschluss an die Sportanlagen der Sportfreunde Schliengen an der alten Verbindungsstraße Schliengen-Mauchen. Baubeginn soll im Frühjahr 2016 sein, die Bauzeit wird voraussichtlich ein knappes Jahr betragen. Die Kosten liegen bei rund 1,9 Millionen Euro, wobei die Gemeinde auf einen Zuschuss in Höhe von 70 Prozent hofft. Den Planentwurf zum Bau des Hauptdamms und des 170 Meter langen Flügeldamms parallel zur alten Verbindungsstraße Schliengen-Mauchen sowie des ökohydraulischen Durchlassbauwerks stellten Adolf Himmelsbach und Stefan Scheurer vom Planungsbüro Himmelsbach und Reichert vor. Zudem war Christoph Schmidt als Umweltexperte vom Büro proECO Umweltplanung Wehr in der Sitzung zugegen. Zur Ergänzung des Umweltberichts hat das Sachgebiet Naturschutz beim Landratsamt Lörrach eine artenschutzrechtliche Prüfung gefordert. Das Büro proEco wurde mit der Untersuchung beauftragt. Die Arbeiten hierzu stehen kurz vor dem Abschluss. „Kreuzmatt“ werde nach dem Vorbild und als „kleiner Bruder des Beckens in den Altinger Matten“ realisiert, meinte Adolf Himmelsbach. Das Stauvolumen beträgt 19 000 Kubikmeter. Zum Vergleich: Das größte Schliengener Rückhaltebecken „Altinger Matten“ verfügt über ein Stauvolumen von 220 000 Kubikmeter. Wichtiger Baustein im Gesamtkonzept „Kreuzmatt“ ist ein weiterer wichtiger Baustein im Gesamtkonzept der Gemeinde, das einen Schutz gegen ein 100-jähriges Hochwasser zum Ziel hat. In diesem Zusammenhang machte Bürgermeister Werner Bundschuh erneut deutlich, dass die Maßnahme im Verbund mit den anderen Rückhaltebecken und Maßnahmen zu sehen sei. Bereits saniert wurden die Becken Obereggenen Nord und Kutzmühle (zwischen Niedereggenen und Liel) . Die größte Einzelmaßnahme bildete indes der Neubau des Beckens „Altinger Matten“, das mit rund fünf Millionen Euro zu Buche schlug. Die Kosten für die Umsetzung des Gesamtkonzepts belaufen sich auf rund 9,2 Millionen Euro. Der Neubau des Hochwasserrückhaltebeckens „Kreuzmatt“ ist der vorvorletzte Baustein im Gesamtkonzept. Danach will man zeitnah noch die Sanierung des Beckens „Mauchen Ost“ und den Ausbau des Hohlebachs auf Gemarkung Schliengen realisieren, wie Bauamtsleiter Gerhard Sommerhalter auf Nachfrage unserer Zeitung mitteilte. Gemeinderat Markus Moritz betonte, dass es wichtig für die Bürger sei, dass der Hochwasserschutz gewährleistet ist. „Denn sonst kriegen sie Schwierigkeiten, ihre Häuser zu versichern“, verwies er auf die Wichtigkeit der Maßnahmen. Kosten für „Kreuzmatt“ etwa 1,9 Millionen Der Gemeinderat hat einmütig dem Planentwurf zugestimmt. Verbunden war der Beschluss allerdings mit einem zusätzlichen Prüfauftrag, der aus dem Ratsrund von den Gemeinderäten Thomas Schneider, Wolfgang Pfeiffer und Simone Penner angeregt worden war. Sie hatten die Frage aufgeworfen, ob man die Mauchener Gasse, die bislang für den Anliegerverkehr geöffnet ist, komplett für den motorisierten Verkehr sperren sollte. Dann könnte man den Hauptdamm über die Straße durchziehen bis zur Böschung, die man als Seitendamm nutzen und somit auf den Flügeldamm verzichten könnte. Hinfällig wäre dann auch die Maßnahme, dass die Straße auf 65 Metern um insgesamt 70 Zentimeter „angerampt“ werden müsste. Dahinter stand der Gedanke, Kosten sparen zu können. Bürgermeister Bundschuh sprach sich indes generell dagegen aus, die Mauchener Gasse zu schließen, da dies eine Zunahme des Verkehrs an der Schwarzwaldstraße bedeuten würde. Das widerstrebe indes den Bemühungen der Gemeinde, die dortigen Verkehrsverhältnisse – vor allem auch angesichts der Hebelschule – sicherer zu gestalten. Darüber hinaus hat der Gemeinderat in der Sitzung beschlossen, den Antrag zum Wasserrechtsverfahren, das etwa acht Monate dauert, beim Landratsamt Lörrach zu stellen. Parallel dazu soll ein Fachförderantrag eingereicht werden.