Schliengen. Bei den Pfadfindern in Schliengen wurde in den vergangenen Wochen ein großer Umbruch eingeläutet. Claus Kraft, seit 28 Jahren aktiver Pfadfinder, Stammleiter und Gründer des ersten Pfadfinderzentrums in Schliengen, übergab sein Zepter an Andreas Fies aus Müllheim. Das geht aus einer Pressemitteilung der Schliengener Pfadfinder hervor. Mit dem Motto „Frisches Blut tut gut“ verabschiedet sich der Altpfadfinder mit einem lachenden und einem weinenden Auge. „Die Gefühle sind heftig, ein Werk, das man Jahrzehnte lang aufgebaut hat, abzugeben“, so Claus Kraft. Zentrum und Pfadfinderstamm seien beim Nachfolger jedoch in guten Händen. Familiäre Gründe, aber auch das Alter, das sich hier und da bei Aktionen bemerkbar gemacht hätte, hätten den „routinierten Überlebenskünstler“ zu seiner Entscheidung geführt. 15 000 Stunden zum Wohl der Jugend In den vergangenen Jahren hat der scheidende Stammleiter viel Zeit in die gemeinnützige Arbeit bei den Pfadfindern investiert. Wenn er hochrechne, so Kraft gegenüber unserer Zeitung, waren es mehr als 15 000 Stunden, die er zum Wohl der Jugend in Schliengen und Neuenburg investiert habe. Der Aufwand habe sich jedoch gelohnt, so Kraft. „Die Aktionen und Abenteuer, die die Kinder in ihren Jugendjahren bei den Pfadfindern erleben, sind durch keine Playstation oder soziale Netzwerke zu ersetzen“, betont er. Der Stammleiter denkt mit Freude an diverse Aktionen zurück, die den Jugendlichen und ihm unvergessen bleiben. „Wir haben einen Kinofilm gemacht, eine Weihnachtshilfsaktion in rumänischen Kinderheimen, eine Radiosendung, eine Musik-CD mit Weihnachtsliedern, eine diskussionsfreudige Theaterdarbietung ’Heaven‘s Gates’, zahlreiche Höhlen- und Kanutouren sowie 27 Zeltlager.“ Teamgeist und Spaß hätten immer an erster Stelle im Stamm 331 der Pfadfinder Schliengen gestanden. Das solle auch weiterhin so bleiben. Darum sei die Wahl auf Andreas Fies sehr leicht gefallen. Schon im Alter von neun Jahren war Andreas Fies als Kundschafter in einer Pfadfindergruppe von Claus Kraft. Viele seiner Talente seien gefördert worden, und heute sei der „Althase“ stolz darauf, seinem „Zögling“ die Verantwortung der Stammesleitung anzuvertrauen. Ein weiterer Dank an der Verabschiedung ging an Bürgermeister Werner Bundschuh, der 2004 den Pfadfindern einen Platz für ihr Zentrum zur Verfügung gestellt hatte. „Die Zusammenarbeit mit der Gemeinde war jederzeit vorbildlich“, heißt es von Seiten der Pfadfinder.