Von Claudia Bötsch Schliengen. Bislang hat der Verein Bürgerwindrad Blauen (BwB) mit Infoveranstaltungen und -fahrten für sein Vorhaben geworben. Jetzt geht die Initiative neue Wege: „Sichtbar werden“ lautet die Devise. Als erster Schritt wurde jetzt eine große Infotafel zur Windenergie auf dem Blauengipfel errichtet. Seit Anfang August steht die Holztafel, die beidseitig beschrieben ist, am Parkplatz zwischen Hotel und Sendeturm. Der Standort befindet sich auf Malsburg-Marzeller Gemarkung. Errichtet wurde die Tafel, für die das Landratsamt eine Baugenehmigung erteilt hat, weitgehend in Eigenleistung. Die Tafel solle sowohl Einheimischen als auch Touristen die Möglichkeit geben, sich zu informieren, so die beiden Vorstandsmitglieder Kurt Mayer und Hans Happle. Verein will mit Infotafel noch mehr Bürger erreichen Die Vorderseite der Tafel geht allgemein auf die in Deutschland beschlossene Energiewende ein. Daraus abgeleitet wird die Verpflichtung der Region, dazu ebenfalls einen Beitrag zu leisten. Überschrieben ist das Ganze mit: „Der Höhenkamm des Blauen – Chance und Verpflichtung für unseren Beitrag zur Energiewende“. Die Ziele des BwB seien eine starke Bürgerbeteiligung und regionale Wertschöpfung, nach dem Motto: „Wer die Windräder sieht, dem sollen sie auch gehören.“ Auf der Rückseite der Tafel wird der Verein konkreter und beschreibt seine Pläne. Angeführt werden mehrere Gründe, warum man gerade auf dem Blauen Windräder bauen will und wieso man den Höhenkamm als prädestinierten Standort erachtet. Des Weiteren finden sich technische Details. Abgedruckt ist auch die Karte aus dem Windatlas, zudem wurden die fünf potenziellen Standorte markiert. Bürger zeigen Interesse „Die Tafel ist ein echter Blickfang geworden“, freuen sich Happle und Mayer. Das Interesse der Wanderer und Ausflügler daran sei groß, wie beide bereits beobachtet hätten. Mit der Infotafel will der Verein noch mehr Bürger erreichen, „auch die, die bislang nicht bei einer unserer Infoveranstaltungen waren“, so die Vorstandsmitglieder. Generell wolle der Verein künftig „verstärkt nach außen gehen“ und in der Öffentlichkeit „mehr sichtbar werden“, erläutert Kurt Mayer. Dazu gehöre zum Beispiel auch, dass die Vereinsmitglieder mit Transparenten an ihren Häusern auf das Anliegen von Bürgerwindrad Blauen aufmerksam machen wollten. Unzufrieden sind die Vereinsmitglieder mit dem Verfahrensstand des Flächennutzungsplans Windkraft. Schon in der Vergangenheit hatten die Windkraftbefürworter den Gemeinden eine Art „Verschleppungstaktik“ vorgeworfen. Beim Verfahren zur Aufstellung des Teilflächennutzungsplans „Windkraft“ sei man in Schliengen seit Anfang 2013 auf dem gleichen Stand, lautet die Kritik. Damals wurde die frühzeitige Beteiligung abgeschlossen, seitdem steht die Abwägung der eingegangenen Anregungen und Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange und Privater an. Im April hatte Schliengens Bürgermeister Werner Bundschuh im Gemeinderat mitgeteilt, dass das Verfahren derzeit ruhe (wir berichteten). Dabei hatte er deutlich gemacht, dass man „im Gleichklang“ mit den anderen betroffenen Gemeinden agiere. Als Grund hatte Bundschuh unter anderem angeführt, dass die künftige Vergütung angesichts des neuen Einspeisungsgesetzes unklar sei. Damit sei auch nicht abzusehen, ob der Standort weiterhin für Investoren attraktiv sein würde. Verfahren soll nach der Sommerpause weitergeführt werden Einen Schritt weiter im Verfahren soll es nun nach der Sommerpause gehen. Auf mehrfache Nachfrage von Christl Kuhn hatte Bürgermeister Werner Bundschuh bei der konstituierenden Sitzung des Schliengener Gemeinderats schließlich mitgeteilt, dass in einer der nächsten Sitzungen nach der Sommerpause die Anregungen und Stellungnahmen aus der frühzeitigen Beteiligung dargelegt und abgearbeitet werden sollen. Als nächstes stünde dann die Offenlage an. Ungeachtet des bisherigen Verfahrensverlaufs werde der Verein Bürgerwindrad Blauen sein Ziel unbeirrt weiterverfolgen, machen die Vorstandsmitglieder gegenüber unserer Zeitung deutlich. Zudem sei man nach wie vor darum bemüht, das Gespräch mit der Schliengener Verwaltung zu suchen.