Schliengen Die Kirche soll lebendig bleiben

Weiler Zeitung
Ein wunderschöner Erntedank-Altar in der Schliengener Leodegarkirche: Beim Erntedankgottesdienst wurde zur Präsentation der neuen Pastoralkonzeption im Pfarrsaal eingeladen, Foto: Schütz Foto: Weiler Zeitung

Seelsorgeeinheit: Neue Pastoralkonzeption umfasst Ziele und Angebote / Veränderte Personalsituation

Von Jutta Schütz

Die aus dem Jahr 2013 stammende Pastoralkonzeption für die Seelsorgeeinheit Schliengen wurde vor kurzem überarbeitet. Dabei wurden neue Ziele formuliert. Im Erntedank-Gottesdienst in Sankt Leodegar Schliengen lud Pfarrer Olaf Winter als Leiter der Seelsorgeeinheit zur Präsentation der neuen Pastoralkonzeption ein, die im Anschluss stattfand.

Schliengen. Im angrenzenden Pfarrsaal erklärte Monika Schoester, stellvertretende Pfarrgemeinderatsvorsitzende, den vielen anwesenden Katholiken aus Schliengen, Liel, Mauchen, Bad Bellingen, Rheinweiler und Bamlach, worin die Änderungen bestehen. Unter anderem hat die veränderte Personalsituation dafür gesorgt, dass man sich von manchen bisherigen pastoralen Angeboten verabschieden muss.

Keine Nachfolge für Gemeindereferentin gefunden

An der Konzeption mitgearbeitet haben neben Schoester der Vorsitzende des Pfarrgemeinderats, Oliver Epking, sowie Siegfried Thoma und Pfarrer Winter. Verabschiedet wurde die Konzeption am 18. Mai – sie liegt nun auch als Informationsheft vor.

„Die Anzahl der hauptamtlichen Mitarbeiter ist rückläufig. Wir hatten nach dem Weggang von Pater Marian Rybak eine längere Zeit ohne Pfarrer zu überbrücken, und es ist uns trotz zweimaliger Ausschreibung nicht mehr gelungen, eine Gemeindereferentin zu bekommen“, fassten Winter, Schoester und Epking die Ausgangslage zusammen.

Die Gemeindeteams in den Teilgemeinden der Seelsorgeeinheit arbeiten nach wie vor sehr gut zusammen – ihnen könne man aber nicht noch weitere Aufgaben aufbürden. Darüber waren sich die Verantwortlichen in der Seelsorgeeinheit einig.

Ehrenamtliche übernehmen bei Bedarf Andachten

Neue Zielformulierungen, denen sich die ehrenamtlichen qualifizierten Mitarbeiter stellen, sehen so aus, dass diese Mitarbeiter bei Bedarf nun sonntägliche Wort-Gottes-Feiern, Andachten und andere liturgische Feste gestalten. Die Mitarbeiter werden durch Schulungen auf Dekanats-, Regional-, und Diözesanebene weitergebildet und gefördert.

Auch in der Öffentlichkeitsarbeit soll sich mehr tun: Die Webseite der Seelsorgeeinheit wird bis Ende des Jahres überarbeitet. Aktivitäten und Termine der einzelnen Kirchengemeinden sollen in den Mitteilungsblättern der politischen Gemeinde und der Tagespresse besser und regelmäßiger bekannt gemacht werden.

Nach wie vor verfolgt man das Ziel, den Zusammenhalt in der Seelsorgeeinheit zu fördern. „Wir wollen die Lebendigkeit vor Ort erhalten und zudem die Willkommenskultur für neu Hinzugezogene ausbauen“, so Epking und Schoester. Deshalb soll nun auch für Neubürger ein Info-Flugblatt erstellt werden, das Kontaktdaten und Gruppierungen der Seelsorgeeinheit auflistet.

Ökumene und besondere Angebote im Blick

Eine neue Zielformulierung ist ein Konzept zur Feier der Taufe in der Seelsorgeeinheit. Für Eltern sei die Taufe der Kinder nur noch bedingt selbstverständlich – und der Anteil der bis 18-Jährigen ohne Religionszugehörigkeit hat in Schliengen auf 32 und in Bad Bellingen auf 38 Prozent zugenommen, heißt es im Infoblatt der Seelsorgeinheit.

Weiter im Mittelpunkt stehen zudem die Ökumene mit der evangelischen Kirche sowie besondere Angebote an die Gläubigen: Segnungen in Ehe und Familie gehören dazu, etwa für Paare am Valentinstag oder für werdende Eltern, Segnungen für Tiere oder Flursegnungen an Christi Himmelfahrt, dazu Patroziniumsfeiern und Suppensonntage. Menschen in Krisensituationen finden Ansprechpartner, ebenso trauernde Menschen, denen Hilfe angeboten werden kann. Themenprojekte wie „Frauen ergreifen Chancen – FreCH“ sollen auch kirchenferne Personen zum Mitmachen ermuntern.

Gelungen ist es schon, in den Fördervereinen für die Lieler Dorfkirche und die Mauchener Sankt Nikolauskapelle Menschen zum Mitmachen zu gewinnen, die keine „Kirchgänger“ im klassischen Sinne sind. In Bamlach sorgt der Kolpingsverein für besondere Angebote – Stichwort Krippenausstellung. Wichtig für den Zusammenhalt und das gute Miteinander sind zudem Gottesdienste, die abwechselnd in allen Kirchen und auch Kapellen der Seelsorgeeinheit stattfinden. In regelmäßigen Abständen sollen nun die neuen Ansätze in der Pastoralkonzeption auf ihre Rezeption bei den Bürgern überprüft werden.

Umfrage

Bettina Stark-Watzinger

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat sich für Zivilschutzübungen an Schulen ausgesprochen. Damit sollen Schüler besser auf den Kriegsfall, Pandemien und Naturkatastrophen vorbereitet werden. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading