Von Silke Hartenstein Schliengen. Zum zehnjährigen Bestehen der evangelischen Prälat-Hebel-Kirche in Schliengen schien die Sonne herab auf die große Zahl von Festgästen, die unter freiem Himmel Geselligkeit, Musik und Bewirtung genossen. Auch im Kircheninneren stellte man nach dem Erntedank- und Festgottesdienst Tische und Bänke auf, doch hier hätten bei weitem nicht alle Menschen Platz gefunden. Durch den Zuzug ist die Zahl der Protestanten in Schliengen und Umgebung kräftig gewachsen. Bis 2005 kamen die evangelischen Gläubigen im Saal vis à vis der heutigen Kirche zusammen. Als die Prälat-Hebel-Kirche in der Bellinger Straße vor zehn Jahren eingeweiht wurde, gehörten etwa 1500 Mitglieder der evangelischen Kirchengemeinde Auggen /Schliengen mit Mauchen und Steinenstadt an, heute sind es rund 2000. 940 000 Euro kostete der Bau des vom Bad Krozinger Architekten Felix Ruch entworfenen Gotteshauses, davon steuerte die Kirchengemeinde 300 000 Euro bei. Zum Kirchenbau gehörten auch die drei neuen Glocken und die Orgel, die überwiegend durch Spenden finanziert wurden. Pfarrer Gernot Schulze-Wegener erinnerte in seiner Festpredigt an die 30 Jahre währende Vorgeschichte des Kirchenbaus und fand: „Eine Kirche kann einer allein nicht bauen, es ist ein Werk vieler, das den Gemeinschaftssinn und die enge Zusammengehörigkeit eines Ortes verdeutlicht“. Am 18. September 2005, nach eineinhalb Jahren Bauzeit, wurde die Kircheneinweihung unter Mitwirkung des damaligen Pfarrers Theo Oehler und Prälat Helmut Barié gefeiert. Heute, so Schulze-Wegener, würden die Räumlichkeit vielseitig genutzt, die Gottesdienste seien gut besucht und für die parallel verlaufenden Kindergottesdienste reiche der Raum im hinteren Bereich bald nicht mehr aus – doch könne man innerhalb des Gebäudes bei Bedarf andere Räume hierfür umnutzen. Zum Kirchenfest brachte der „Chor Frohsinn“ seine Klangfarben mit ein. Weitere Farbe erhielt das lichte Kircheninnere durch die Wandbehänge der vier Mitglieder starken Jugendkunstgruppe. Sie zeigen kreativ umgesetzte christliche Inhalte und waren beim Fest auch in Kalenderform zu haben. Ganz abgeschlossen, so der Pfarrer, sei die Kirchengestaltung bis heute nicht. Die nächsten Projekte sind Buntglasfenster und ein großes Kirchenkreuz. Um die Finanzierung der Projekte kümmert sich der Förderverein der evangelischen Kirchengemeinde Schliengen. Wie Vorsitzender Jürgen Czech und der Ältestenratsvorsitzende Hermann Mayer sagten, seien 2014 neue Kirchenstühle erworben worden. 2015 kamen die Sanierung des Parkettbodens, ein frischer Innenanstrich und Pavillonzelte hinzu. Und so verbrachten evangelische und auch katholische Festgäste – zum Gottesdienst steuerte Pater Marian Rybak sein Grußwort bei – einen schönen Nachmittag miteinander, mit Gesprächen, Begegnungen und Musik des Musikvereins Schliengen, der Schliengener Handörgeler und des Musikverein-Jugendorchesters.