Schliengen „Eiswein Krönung des Herbstes“

Weiler Zeitung
Ein Guteldel-Eiswein wurde gestern früh bei minus elf Grad in Schliengen geherbstet. Foto: Dorothee Philipp Foto: Weiler Zeitung

WG Schliengen: 800 Liter Gutedel-Eiswein mit 180 Grad Oechsle

Schliengen (do). Gute Ausbeute und sehr gute Qualität waren der Lohn für die kalten Hände der rund 20 Ernteleute, die sich am Morgen des Dreikönigstags bei klirrenden elf Minusgraden im Sonnenstück zur Eisweinlese für die Erste Markgräfler Winzergenossenschaft Schliengen-Müllheim eingefunden hatten. So groß waren die Mengen, dass die Ernte in einer zweiten Tranche erst heute, Samstag, abgeschlossen werden konnte.

Denn das Pressen des gefrorenen Ernteguts braucht seine Zeit, und wenn die Temperaturen über sieben Grad minus klettern, müssen die Arbeiten eingestellt werden, um das kostbare Extrakt nicht zu verwässern.

Insgesamt werden es in diesem Jahrgang 750 bis 800 Liter Eiswein sein, schätzte Kellermeister Benjamin Petry gestern, nachdem zwei Drittel des Rebstücks der Familie Brendlin abgeerntet waren, auf dem man die Gutedeltrauben für die Eisweinlese am Stock gelassen hatte. 180 Grad Oechsle beträgt das Mostgewicht. Im vergangenen Jahr hatte der Schliengener Eiswein zwar 194 Grad Oechsle, aber die Ausbeute war mit rund 270 Litern vergleichsweise eher mager.

Durch den strengen Frost seien die Trauben optimal durchgefroren, freute sich Petry. Das bedeute, dass die geschmacksprägenden Aromen hervorragend konserviert seien.

„Der Eiswein ist die Krönung des Herbstes“, sagte WG-Geschäftsführer Wolfgang Grether, der die Erntetruppe gestern früh besuchte. Eiswein fülle im Gesamtangebot zwar nur ein kleines Segment, sei aber das geschmacksintensivste Produkt und „die Spitze vom Sortiment“ der Genossenschaft.

Rund 1200 Fläschchen mit 0,375 Litern Eiswein verkauft die Winzergenossenschaft jährlich. Der Gutedel, der Charakterwein des Markgräflerlands, eignet sich für den Ausbau als Eiswein besonders gut.

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