Schliengen Gelände birgt Entwicklungspotenzial

Weiler Zeitung
Die Deutsche Bahn hat das Areal an der Rheintalbahn, auf der die ZG Raiffeisen Verkaufs- und Lagerflächen unterhält, der Gemeinde Schliengen zum Kauf angeboten. Foto: Jasmin Soltani Foto: Weiler Zeitung

Wohnraum: Gemeinde Schliengen will beim Wohnungsmangel Abhilfe schaffen / ZG-Areal im Gespräch

Wohnraum ist knapp in Schliengen, obschon in den vergangenen zehn Jahren 450 neue Wohnungen und Häuser gebaut worden sind. Doch das Angebot hinkt der Nachfrage hinterher. Vor allem preiswerte Wohnungen für junge Familien und Menschen mit niedrigem Einkommen sind Mangelware.

Schliengen. Abhilfe soll nicht nur das auf den Weg gebrachte Neubaugebiet „Wasengärtle“ schaffen, Entwicklungspotenzial sieht die Gemeinde auch auf dem Gelände der ZG Raiffeisen, das sie von der Bahn als Eigentümerin erwerben will.

Die Einwohnerzahl ist auf über 5500 gestiegen. Im Jahr 2000 zählte die Gemeinde noch 4860 Seelen. Nicht zuletzt das Ausweisen neuer Baugebiete hat viele junge Familien angelockt. Die Geburtenrate liegt denn auch über dem des Landesdurchschnitts, wie Bürgermeister Werner Bundschuh in seiner Haushaltsrede mitteilte.

Der Bau von 450 Wohneinheiten in den Jahren zwischen 2005 und 2015 sei zwar „respektabel“, aber die Nachfrage sei weiterhin groß. Das zeige sich auch am zügigen Verkauf der Grundstücke für Ein- und Zweifamilienhäuser im neuen Schliengener Wohngebiet „Wasengärtle“ beim Kreisel nach Bad Bellingen. Er sei sicher, dass auch die Grundstücke für die geplanten Mehrfamilienhäuser „schnell weggehen“.

Der Fraktion der Grünen im Gemeinderat freilich ist das nicht genug. Sie sieht die Gemeinde in der Pflicht, den sozialen Wohnungsbau zu fördern, wie Michaela Fohmann in der Stellungnahme der Fraktion zum Etat betonte. Noch besser sei es, wenn die Gemeinde sich aktiv an Wohneigentum beteiligen würde. Die Gemeinde solle Wohnungen zu einem erschwinglichen Preis mieten oder selbst bauen, um diese dann zu „moderaten Preisen“ zu vermieten. Dazu bestehe im unteren „Wasengärtle“ eine gute Gelegenheit.

In der Tat prüfe die Gemeinde Möglichkeiten der Kooperation mit Wohnbauträgern, teilte Bundschuh mit. Im Gespräch sei man bereits mit mehren Trägern des sozialen Wohnungsbaus. Sie sollen im kommenden Frühjahr ihre Vorstellungen für Bauvorhaben im „Wasengärtle“ unterbreiten. Es gebe viele Varianten der Kooperation, die noch untersucht werden müssten, sagte der Bürgermeister auf Anfrage.

Neue Perspektiven eröffnet zudem die jüngste Offerte der Deutschen Bahn. Sie hat der Gemeinde das Areal an der Rheintalbahn mit den zwei von der ZG Raiffeisen genutzten Lager- und Verkaufshallen angeboten. „Wir wollen das Areal kaufen“, teilte Bundschuh gestern auf Anfrage mit. Allerdings seien noch Gespräche mit der ZG Raiffeisen notwendig, der innerhalb von Schliengen ein neuer Standort angeboten werden soll.

Einmal im Besitz der Gemeinde, soll das große DB-Areal gegenüber dem „Wasengärtle“ ebenfalls als Wohngebiet überplant werden. Entstehen sollen zudem neue Verbindungswege für Fußgänger und Radfahrer zwischen dem „Wasengärtle“ und dem Bahnhof.

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