Von Claudia Bötsch Schliengen. Die Nachfrage nach Bauplätzen ist riesig. Darum drückt die Gemeinde beim neuen Baugebiet am Lieler Ortsrand Richtung Riedlingen auch mächtig auf die Tube. Voraussichtlich im Frühjahr 2016 sollen die Erschließungsarbeiten für das Baugebiet „Riedmatten“ beginnen – falls es die Witterung zulässt, sogar früher. Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung am Donnerstagabend die entsprechenden Weichen gestellt. Auf dem 0,9 Hektar großen Areal ist eine Bebauung mit 14 Gebäuden geplant, die als Einzel- oder Doppelhäuser realisiert werden sollen. Die Zahl der Wohnungen wurde auf maximal drei pro Gebäude festgesetzt, für Doppelhäuser auf maximal zwei Wohnungen pro Doppelhaushälfte. Die Grundstücksgröße liegt jeweils bei 450 bis 500 Quadratmetern. Der Anschluss des Baugebiets soll über die Landesstraße erfolgen, mit einer S-förmige Straße, die in einem Wendehammer endet. Die Einfahrt ist etwa 35 Meter entfernt vom Autohaus Karlin geplant – dort, wo jetzt das Ortsschild steht. Dieses soll dementsprechend versetzt und damit die 50er-Zone Richtung Sportplatz verlängert werden. Eigentlich wollte die Gemeinde eine Mittelinsel anbringen. Diese sei jedoch per Erlass vom Straßenbaulastträger ausgeschlossen worden, wie es von Verwaltungsseite hieß. Grünen-Ortschaftsrat Bernhard Genswein hatte das Thema Verkehr aufs Tapet gebracht. Dabei hatte er auch Sicherheits-Bedenken angemeldet wegen der direkten Nähe zur Landesstraße 134. Vor allem Kinder, die in das neue Baugebiet ziehen, sah er gefährdet. Genswein sprach zudem einen Verkehrsüberweg an der Hauptstraße in Höhe des Denkmals an – ein Thema, das in den vergangenen Jahren immer wieder zur Diskussion stand. Die Möglichkeiten eines solchen Fußgängerüberwegs sollen geprüft werden und laut Bundschuh auch in die nächste Verkehrsschau mitaufgenommen werden. SPD-Gemeinderat Berthold Reichert stellte in seiner Funktion als Planer des beauftragten Planungsbüros Himmelbach und Reichert vor, wie die Erschließung vonstatten gehen soll. Das Baugebiet weise eine leichte Neigung von Landesstraße zu Riedbächle auf, so Reichert. Wobei es sich keineswegs um unüberwindbare Hindernisse handle. In diesem Zusammenhang wurde entschieden, für jedes Grundstück Zisternen vorzuschreiben. „So wird bei Starkregen ein Puffer geschaffen und der Bach wird nicht übermäßig mit Wasser belastet“, erläuterte Reichert. 14 Gebäude geplant: Einzel- und Doppelhäuser Als kleine Besonderheit finde sich auf dem Areal eine „alte Brunnstube“, so Reichert. Zwei Quellen – unter anderem die Gretherquelle – münden dort in einen Schöpfbehälter. Vor den Zeiten des Hohlebachverbands wurde damit die öffentliche Wasserversorgung in Liel gesichert. Im Moment endet die Quelle im Riedbach. Im Zuge des neuen Baugebiets soll die Quelle für einen Brunnen beziehungsweise Wasserspiel als gestaltendes Element genutzt werden, hieß es in der Sitzung. Der Brunnen soll am Wendehammer seinen Platz finden, der mit einem Fußgängerweg an die Müttersheimer Straße angebunden wird. Da das Baugebiet einer Sackgasse gleichen werde, ging Reichert davon aus, dass im neuen Baugebiet Tempo 30 gelten werde. Bundschuh meinte dazu, dass bei diesem Thema auch die künftigen Hausbesitzer mitreden sollen – möglich wäre etwa auch eine Spielstraße. Gehwege sind nicht vorgesehen. Laut Plan sind 1,5 Stellplätze pro Wohnung vorgeschrieben, meinte Planerin Stephanie Wittulski. Zusätzlich sollen noch einige öffentliche Parkplätze entstehen. Im Zuge der Erschließungsarbeiten sollen auch gleich Leerrohre für eine künftige Internet-Breitbandversorgung mitverlegt werden. Die potenziellen Häuslebauer scharren bereits mit den Hufen. Die Nachfrage nach Baugrundstücken in der Gemeinde Schliengen ist groß, wie Bürgermeister Werner Bundschuh in der Sitzung mehrfach betonte. Das bestätigte auch Liels Ortsvorsteherin Melanie Riesterer: „Allein in Liel gibt es vier, fünf Familien, die bereits Interesse angemeldet haben.“ „Wir haben täglich Anfragen“, meinte Bauamtsleiter Gerhard Sommerhalter auf Nachfrage unserer Zeitung. Und ergänzte: „Der Markt ist wahnsinnig eng geworden.“