Schliengen-Obereggenen (jut). Der neue Jugendraum in Obereggenen wird im Rathaus untergebracht. Diese Lösung präsentierte Ortvorsteher Marcus Siegwolf in der jüngsten Ortschaftsratsitzung unter dem Stichwort „Allgemeine Information“. Fast ein Jahr lang hatte der neue Ortschaftsrat nach einer praktikablen und schnellen Lösung für rund 20 interessierte Obereggener Jugendliche gesucht, die den nicht mehr zur Verfügung stehenden Jugendraum „Bunker“ vermissten. Schließlich wurde man quasi direkt vor der eigenen Nase fündig. „Das Ortsvorsteher-Büro mit Archiv im Rathaus wird zum Jugendraum. Das brauchen wir nicht notwendig und auch nicht den Lagerraum daneben, denn es gibt im Rathaus für die dort gelagerten Sachen Platz genug im Obergeschoss. Beide Räume wollen wir den Jugendlichen zur Verfügung stellen“, erklärte Siegwolf. Noch im Mai sollen Schränke, Regale, Akten, Drucker und mehr ausgeräumt und der Raum renoviert werden. Im Frühherbst könnten beide Räume fertig sein. Mit den rund 20 Jugendlichen im Ort, die sich auch bei Aktionen wie dem Scheibenfeuer und dem Maibaumstellen eingebracht haben, wurde bereits gesprochen. Die hatten alle den Verlust des Traditionsjungendraums „Bunker“ bedauert (wir berichteten mehrfach) und sind nun begeistert : „Die brennen auf den Raum“, so Siegwolf . Zeitgleich sucht der Ortschaftsrat noch Eltern, die handwerklich bei den Arbeiten mit anpacken. Wer auf jeden Fall mitmacht, ist Niedereggenens Ortsvorsteher Bernhard Ströbele. „Der hat sich bei mir schon angemeldet“, freute sich Siegwolf. Noch im Mai wird ausgeräumt, im Frühherbst könnten Räume fertig sein Die Idee, Archiv und Nebenraum für die Jugendlichen zu nutzen, entstand bei einer Art „Brainstorming mit Bürgermeister Werner Bundschuh“, so Siegwolf. Bundschuhs Überlegung, für einen Jugendraum doch vorhandene gemeindeeigene Gebäude zu nutzen, anstelle viel Geld für einen Neubau auszugeben, war die Initialzündung. Zusammen mit Bundschuh kam die Idee auf, doch einen Raum im Rathaus zu nutzen. Im Obergeschoss des Rathauses wäre auch ein Raum gewesen – aber die alte Holztreppe im Treppenhaus sei viel zu gefährlich, wenn mal jemand schnell unterwegs ist, so Siegwolf. Nun sind es zwei kleinere Räume: Im „Ortsvorsteherbüro“ könnte man eine kleine Theke und eine Sitzecke unterbringen, im daneben gelegenen „Noch-Putzraum“ zum Beispiel einen Kicker. Toiletten und Heizung sind da, ebenso die Zugangsmöglichkeit an der Hausrückseite. Das heißt, die Mopeds können auch im Hinterhof geparkt werden und es gibt keine Lärmbelästigung, hieß es im Ortschaftsrat. Der Bauhof wird eine neue Tür im Flur einbauen. Um den Flur zum Eingangsbereich und zur Treppe hin abzugrenzen, „lassen wir uns noch was einfallen“, so Siegwolf. Mit dem Raum im Rathaus klärt sich auch das Problem „Fluchtwege und ausreichende Elektroleitungen“ – alles ist da. Als allererstes muss nun eine Hausordnung erstellt werden. Die Ortschaftsräte Peter Ochs und Frank Bieg waren dafür, dass die Jugendlichen selbst auch Verantwortung übernehmen. „Wir brauchen so was wie einen Vorsitzenden als Ansprechpartner und Kassierer, denn bei den Anschaffungen können sich die jungen Leute beteiligen“, so Bieg. Zuerst wird das Archiv vom Ortschaftsrat und Helfern umgeräumt, sodass Platz im Raum für Renovierungsarbeiten ist. Gesichtet wird das Archiv dann noch von der Verwaltung. Auf dem Parkett im Ortsvorsteher-Büro muss zum Schutz dann ein anderer Boden verlegt werden, ebenso braucht die Putzkammer einen neuen Bodenbelag. „Die Jugendlichen sollen mithelfen, um sich mit dem Raum zu identifizieren und wollen das auch“, so Ortschaftstrat Philipp Mühle. Los geht es bereits am kommenden Montag, 11. Mai, in der Sprechstunde des Ortsvorstehers.