Schliengen Menschen das Ankommen erleichtern

Weiler Zeitung
Lazard Deceverin Tchakounte Yimdjeu will eine Ausbildung zum Altenpfleger machen. Foto: zVg Foto: Weiler Zeitung

Flüchtlinge: Lazard Deceverin Tchakounte Yimdjeu arbeitet beim DRK in Müllheim

Schliengen/Müllheim. Lazard Deceverin Tchakounte Yimdjeu, von allen einfach nur Lazard genannt, ist 31 Jahre alt, kommt aus Kamerun und hat dort sein Abitur gemacht. Er wohnt im Flüchtlingsheim in Schliengen, besucht Deutschkurse und hat viel Zeit und den Wunsch, zu arbeiten.

In seiner Doppelfunktion als Bürgermeister der Gemeinde Schliengen und Vorsitzender des DRK-Kreisverbandes Müllheim verhalf Werner Bundschuh dem jungen Mann zu einer hoffnungsvollen Zukunft, heißt es in einer Mitteilung des DRK.

Die DRK-Kreisgeschäftsführer Gerlinde Engler und Kai Ullwer ermöglichten Lazard auf unkomplizierte Weise ein paar Schnupperwochen beim Deutschen Roten Kreuz in Müllheim in den Abteilungen Seniorenarbeit, Rettungsdienst, Hausnotruf und im ambulanten Pflegedienst.

Und der Kameruner blühte auf, knüpfte Kontakte und interessierte sich dann schließlich am meisten für die Pflege, heißt es weiter. Er sei gerne mit älteren Menschen zusammen und wolle einfach nur helfen und gebraucht werden. Nachdem er die Pflegetouren begleiten durfte, sagte Lazard: „Jetzt bin ich wieder glücklich.“ Und sein strahlendes Lächeln eroberte sowohl Mitarbeiter als auch Kunden.

Um Lazard eine wirkliche Zukunftsperspektive anzubieten, hat ihn die Pflegedienstleitung Martina Ohrmann bei dem DRK-Projekt „Altenhilfe schafft Integration“ angemeldet. Das ist ein innovatives sechsmonatiges Projekt in Zusammenarbeit mit der akzepta-Akademie in Freiburg. Theorie und Praxis wechseln sich ab. Ziel ist es, nach dieser Qualifizierung eine Ausbildung in der Altenpflege zu beginnen.

„Das ist eine riesen Chance“, so Ohrmann. Dieses Projekt bringe den Wunsch der Flüchtlinge nach einer Zukunftsperspektive einerseits und den Fachkräftemangel in der Altenpflege andererseits zusammen. Das DRK brauche dringend Personal in der Pflege, um auch weiterhin seine Aufgaben zu erfüllen, und sei offen für neue Wege: Integration fördern, die Bleibeperspektive verbessern und gleichzeitig neue Kollegen gewinnen für den Pflegedienst und für die Tagespflege.

Der Neubau in der Moltkestraße wird am 3. September eröffnet und soll ein Ort für individuelle Betreuung und Aktivierung und viel Freude und Lebensqualität sein. Dort wird auch Lazard mitarbeiten, denn er will auf jeden Fall eine Ausbildung zum Altenpfleger machen. Der 31-Jährige freut sich auf seine Zukunft.

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