Der Förderverein Harmonie in Mauchen hat mit einem „Gwannfescht“ an die alten Gewannnamen vor der Umlegung erinnert, die in den 50er Jahren begann. Zweck des Vereins ist die Förderung der Jugendarbeit wie auch der Kultur und des Brauchtums. Von Astrid Moder-Oeschger Schliengen-Mauchen. Zur Veranstaltung gab es eine Ausstellung mit sowohl historischen Bildern als auch aktuellen Luftaufnahmen. Der Vorsitzende Bernhard Maier dankte allen, die zum Gelingen des Fests beigetragen hatten. Für die Bewirtung sorgte der Jugendtreff Mauchen. Begriff „Käferholz“ aus dem Mittelalter Naturschutzbeauftragte Sigrid Meineke, zuständig für die von der Gemeinde übernommenen 14 Hektar Fläche, berichtete von den Biotopen und Naturschutzgebieten wie auch vom Flurbereinigungsverfahren, das von 1980 bis 1992 dauerte. Förster Patrik Tröndle informierte über die umliegenden Waldgebiete und deren Entwicklung. So gab es zum Beispiel eine „Strittecke“, an der früher die Holzversteigerungen stattfanden und mancher Streit mit den Auggenern ausgefochten werden musste. Der Begriff „Käferholz“ stammt aus dem Mittelalter, als im Wald viele Eichen standen. Es wird vermutet, dass der Begriff daher kommt, weil – wo viel Eichenholz ist – sich auch viele Käfer aufhalten. Heute ist die Buche die Hauptbaumart in den Mauchener Wäldern. Bei einer Gewannwanderung wurden die alten Gewanne nacheinander besucht, deren Bedeutung und Namen erklärt. Petra Maier und Friedhelm Maier waren bestens vorbereitet, erwähnt wurde auch so manche alte Sage. Die alten Hohlgassen, die aus dem Dorf führten, blieben nicht unerwähnt. So gab es zum Beispiel die Hohlgaß zum Friedhof und die Gasse zur Eckt (Ecktgaß). Das Haldegäßle gibt es noch. Es ist bekannt für seine „Puppele-Stei“, diese sind knollenförmige Steine, die vor mehr als zwei Millionen Jahren durch Löß- und Sickerwasser entstanden sind. Die Halde wurde in den Jahren 1969/1970 umgelegt. Vorbei an einem Wegekreuz aus dem Jahr 1871 gelangt man zum Halde-Häuschen, von dem der Besucher einen schönen Blick auf die gegenüberliegende Eckt hat. Dort befinden sich die Rebgewanne Steinbux und Höferle. Aus bischöflichen Quellen wurde im Gewann Hofen eine Kapelle erwähnt, gefunden wurde sie nie. Von der Halde aus führt der Ausblick auch auf die Feldberger Reben. Dort trägt ein Gewann den Namen Paradies – Badens höchste Gutedellage. Die alten Gewanne vom Ausblick der Halde Richtung Schliengen nannten sich Altingerboden, Weiherfeld, Kreuzmatt und Kreuzacker. Die Bezeichnung „Matt“ ist immer eine Wiese, so Meineke, in diesem Fall ein Rückhaltebecken für den Hohlebach. Viele Bezeichnungen, so Petra Maier, haben ihren Namen vom angrenzenden Gebiet. Vorbei am Hexenrain geht es bergauf zum Föhrenwäldele in Anlehnung an die Fohren, korrekt „Deichel“, genannt. Diese Holzröhren wurden aus Baumstämmen gefertigt und dienten als Wasserleitungen in wald- und wasserreichen Gegenden. Auggenboden an der Grenze zu Auggen Über den Himmelberg – die höchsten Stellen trugen oft solche Namen – gelangt der Wanderer zum Kilberg. Unterhalb liegt das Gewann Vierjauchert. Ein Jauchert entspricht etwa 36 Ar. Der Begriff stammt von Joch. Ein Jauchert ist so viel wie ein Joch Rinder täglich umpflügen konnte. Neben dem Vierjauchert liegt der Jettenboden. Man vermutet die Entstehung des Namens in Verbindung mit dem Begriff „Unkraut jäten“. Auf dem Rückweg liegt das Gewann Maieracker. Hier steht der heutige Hof von Heiner Maier. Ein Maier war früher der „Verwalter eines größeren (adligen oder geistlichen) Besitzes“, meist Gutshof genannt. Über das gemeindeeigene Biotop passiert der Besucher die Gewanne Krummefuhre (Acker im Bogen) und Dünental (es ist als „inneres Tal“ zu verstehen). Das Gewann an der Grenze zu Auggen nennt sich Auggenboden, über den Grillplatz Wolfsbühl und das Gewann Gruben erreicht man den Höhenkamm zwischen Frauenberg und Steinacker. Dort befindet sich eine Viereckschanze keltischen Ursprungs auf Auggener Gewann. Vorbei am Heiligenbrünnleweg führt der Weg zum Frauenberg. Bei der Umlegung von Sonnhohle und Frauenberg musste das alte Rebhäuschen weichen. Ersetzt wurde es durch das heutige Frauenberghäuschen, das einst als Hühnerstall dem Friedrichsheim in Marzell diente. Josef Bierlox aus Mauchen arbeitete dort und hat mit Helfern den Stall abgebaut und in Mauchen wieder aufgebaut. Heute ist es beliebter Treffpunkt für Feste. Es ist der schönste Aussichtspunkt auf das malerische Dorf. Von diesem Punkt aus sieht man auch auf den Blauen und das Schloss Bürgeln. Was Frauenberg und Betberg gemein haben Gegenüber vom Frauenberg liegt das Gewann Fronental, der Name ist hergeleitet von Fron. Frondienste wurden die Dienstleistungen von Bauern für ihre Grundherren genannt. Vom Frauenberg aus blickt man auf die Straße nach Feldberg mit seinen Gewannen Baschle und Matthurst. Funde aus der Jungsteinzeit oder ein Steinkistengrab aus dem 6. Jahrhundert nach Christus wurden dort ausgemacht und beweisen, dass es auch vor urkundlicher Erwähnung Ansiedlungen gab. Hinter dem Frauenberg liegt das Gewann Betberg. Von beiden Gewannen ist bekannt, dass das adelige Damenstift Bad Säckingen hier Besitztümer hatte. Nicht unerwähnt wollte Friedhelm Maier den Ortsnamen Mauchen lassen: Vermutet wird, dass dieser von „Muchele“ stammt, ein verstecktes Mauseloch, das die Winzergemeinde umrahmt von Wäldern und Rebhängen vor und nach der Flurbereinigung darstellt.