Schliengen Mutige Kinder lassen sich „retten“

Weiler Zeitung
Kinder ließen sich vom Dach retten. Foto: Jutta Schütz Foto: Weiler Zeitung

Übung: Feuerwehr Schliengen probt bei der Kindertagsstätte den Ernstfall / Drei Fahrzeuge im Einsatz

Echt soll es schon aussehen: „Alarm“ in der Schliengener Kindertagesstätte. Aus den Kellerräumen dringt Rauch. Rund 80 Kinder kommen geordnet in Gruppen zusammen mit den Erziehern aus der Eingangstür. Glück aber: Die Evakuierung der Kita ist nur eine Übung.

Von Jutta Schütz

Schliengen. Versammlungsort ist der Vorplatz vor dem Bürger- und Gästehaus. Aus der Ferne tönt schon das Martinshorn. „Ich glaub‘, es brennt, jetzt hab‘ ich doch ein bisschen Schiss“, meint ein kleiner Junge.

Großes Hallo als die Feuerwehr gleich mit drei Autos vorfährt. Der Mannschaftstransportwagen (MTW) mit Anhänger hält auf dem Parkplatz beim Feuerwehrgerätehaus, zusätzlich fahren das Löschfahrzeug (LF) 10 aus Mauchen und das Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF) 20 aus Schliengen vor. In diesem Fahrzeug gibt es einen Tank mit 2000 Litern Wasser, die rund 20 Minuten ausreichen um einen Brand zu bekämpfen. „Dann muss die Wasserversorgung aus Hydranten stehen“, erklärt der Schliengener Gesamtkommandant Florian Sattler. Er leitet den Einsatz mit rund 20 Wehrleuten. Im Ernstfall wären übrigens bis zu 60 Kräfte und damit alle Schliengener Abteilungen vor Ort.

Einige Feuerwehrleute erkunden am seitlichen Kellereingang die Lage, Schläuche werden ausgerollt und an die Wasserversorgung angeschlossen. Atemschutzgeräteträger machen sich fertig und dringen in die künstlich verrauchten Kellerräume vor. Ein Drucklüfter wird herbeigeschafft, mit dieser Art Riesenventilator wird der Rauch aus den Kellerräumen gedrückt.

Gleichzeitig justieren die Atemschutzgeräteträger im Keller eine Teleskopstange mit einer Spezialdecke in einer Tür, die zum Treppenhaus und damit zu den Fluchtwegen führt. Die Decke verhindert weitgehend, dass Rauch die Fluchtwege vernebelt.

Die Kinder finden die ganze Aktion hoch spannend und kommentieren alles, was sie sehen. Anhand von ausgegebenen Listen haben die Erzieher zuvor überprüft, dass auch alle Kinder die Kita verlassen haben. „Es ist das Wichtigste, dass wir alle Kinder durchzählen und vor allem keine Panik verbreiten, das macht sich bei einem geordneten Verlassen der Kita nicht nur bei einer Übung sondern auch in einem richtigen Notfall bezahlt“, erklärt Diana Herzog-Maier, die Schliengener Kindergartenleiterin.

Routinemäßig suchen die Feuerwehrmänner die Kindergartenräume ab – nicht dass sich doch ein Kind versteckt hat. Draußen sucht Sattler derweil Freiwillige unter den Kindern, die eine Rettung vom Dach aus über eine Feuerwehrleiter wagen wollen. Vier Buben und ein Mädchen sind abenteuerlustig genug. Sie dürfen auf dem Kitadach aus einem Fenster steigen und korrekt angeseilt über die Feuerwehrleiter absteigen. „Das war total cool“, finden alle.

Kommandant Sattler will auch ganz nebenbei, dass die Kinder keine Angst vor Feuerwehrleuten haben – gerade, wenn diese mit Atemschutzgeräten unterwegs sind. Zum Schluss dürfen sich einige Kinder noch einer Feuerwehrspritze versuchen und es gibt Brezel und Getränke für alle Kinder, die nun zu Hause etwas zu erzählen haben.

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