Schliengen „Neue Erkenntnisse über gravierende Verstöße“

Weiler Zeitung
Steckt nach wie vor in heftigen Turbulenzen: die Winzergenossenschaft Schliengen Foto: zVg Foto: Weiler Zeitung

WG: Vorstand und Aufsichtsrat erheben erneut schwere Vorwürfe gegen entlassenen Geschäftsführer

Schliengen (boe). Der Streit zwischen der Ersten Markgräfler Winzergenossenschaft Schliengen-Müllheim und dem gekündigten Geschäftsführer Wolfgang Grether geht in eine neue Runde. In einer Presseerklärung erhoben Vorstand und Aufsichtsrat erneut schwerwiegende Vorwürfe gegen Grether, der mehr als 20 Jahre die Geschicke der Genossenschaft leitete. Er soll unter anderem Geschäftsdaten der WG unautorisiert weitergegeben haben.

Grether selbst weist die Vorwürfe als haltlos zurück: Er sieht weiterhin keine Verstöße gegen seine Pflichten als WG-Geschäftsführer.

Die Presseerklärung hat der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Siegfried Ernst übermittelt, der derzeit kommissarisch die Geschäfte der Winzergenossenschaft führt. In dem Schreiben macht die WG deutlich, dass sie „das im Mai bereits außerordentlich gekündigte Vorstandsdienstverhältnis mit Wolfgang Grether nach einer außerordentlichen Aufsichtsratssitzung vom 24. Juli einen Tag später ein weiteres Mal fristlos gekündigt hat“. Ausschlaggebend hierfür seien „neue Erkenntnisse über gravierende Verstöße gegen vertragliche und gesetzliche Pflichten des gekündigten Vorstands gewesen“.

Wolfgang Grether beharrt indes auf seinen bereits vor drei Wochen gegenüber unserer Zeitung getätigten Äußerungen: „Ich habe mich immer im Rahmen der abgeschlossenen Vorstands- und Dienstverträge, der Satzung und der Geschäftsordnung für Vorstand und Aufsichtsrat verhalten“, betonte er gestern erneut am Redaktionstelefon.

Weiter wollte er sich nicht äußern. Ihm sei es wichtig, die Dinge intern zu klären.

Grether hat nach seiner fristlosen Kündigung bereits Klage beim Freiburger Landgericht eingereicht (wir berichteten in der Ausgabe vom 14. Juli). Seine Anwälte hatten vor zwei Wochen gegenüber der Presse deutlich gemacht, dass es dabei nicht nur um Abfindungsansprüche, sondern vor allem um die Rehabilitation seiner Person gehe.

In der gestern veröffentlichten Presseerklärung werfen Vorstand und Aufsichtsrat Grether unter anderem vor, betriebswirtschaftliche Daten „unerlaubt weiterverschoben“ zu haben. Er soll damit sowohl „gegen das mit ihm vertraglich vereinbarte Wettbewerbsverbot als auch das gesetzliche Wettbewerbsverbot“ verstoßen haben. Die WG wirft ihm deshalb auch vor, „Geschäfts- und Betriebsgeheimnisse“ verletzt zu haben.

Beanstandet wurden auch Bewirtungsaufwendungen zu Lasten der Genossenschaft. Vorstand und Aufsichtsrat sprechen von „weiteren Verstößen ähnlicher Art, die ein kaum nachvollziehbares Maß an Selbstherrlichkeit und Selbstbedienungsmentalität“ erkennen ließen.

In der Presseerklärung ist auch die Rede von „unzureichend hinterfragtem Vertrauen“, etwa in Zusammenhang mit den an die Traubengeldzahlungen gekoppelten Tantiemen.

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