In Schliengen soll ein neues Pflegeheim gebaut werden. Erste Ideen dafür gibt es bereits. Der Kreistag muss noch grünes Licht geben. Von Saskia Scherer Schliengen. „Endgültig beschlossen ist noch nichts“, betont Reinhard Heichel, Leiter des Eigenbetriebs Heime des Landkreises Lörrach. Grundsätzlich angedacht ist ein dreigeschossiger Bau, in dem vier Wohngruppen Platz finden könnten. „Hintergrund ist, dass die neue Landesheimbauverordnung vorsieht, kleinere Einheiten zu schaffen“, erklärt Heichel. Aufgrund dieser Rahmenbedingungen soll eine Wohngruppe maximal 15 Bewohner in 15 Einzelzimmern beherbergen. Insgesamt könnte das Pflegeheim 60 Menschen Platz bieten – 45 Personen aus dem Markus-Pflüger-Heim in Wiechs und 15 Senioren aus Schliengen und Umgebung. Dies solle auch die Integration der Einrichtung fördern. Eine Tagespflege ist in Schliengen nicht geplant. Jede Einheit würde sich dann um eine Wohnküche gruppieren. „Wir wollen die Bewohner einladen, den Tag mitzugestalten“, sagt der Leiter. „Sie könnten zusammen frühstücken und die Mahlzeit auch gemeinsam vorbereiten.“ Vorstellbar seien beispielsweise zwei Gruppen im ersten Stock und jeweils eine Gruppe im zweiten Stock und in einem Attika- oder im Erdgeschoss. „Das müsste dann mit dem Architekten geprüft werden“, meint Heichel. Im Erdgeschoss benötige es auch eine kleine Verwaltung sowie eine Rezeption. Auftrag des Kreistags ist notwendig Auch einen Raum, in dem sich die Schliengener Gruppe „Menschen für Menschen“ treffen könnte, hält Heichel für sinnvoll. Die Pläne für das 8,5 Millionen Euro-Projekt wurden kürzlich im Sozialausschuss in Lörrach vorgestellt. „Es gab kein offizielles Votum, aber ein positives Signal für den Kreistag“, erklärt Heichel. Er wird auch noch die verschiedenen Fraktionssitzungen besuchen. Als nächster Schritt steht die Konkretisierung der Pläne an. Und: „Wir brauchen einen Auftrag vom Kreistag“, stellt Heichel klar. Dann kann über eine Ausschreibung ein Architekt gesucht werden. Das Pflegeheim soll speziell psychisch kranken Menschen, die im Markus-Pflüger-Heim alt geworden sind, Platz bieten. „Dies geschieht im Rahmen der Dezentralisierung des Heims“, erklärt Heichel. Für jüngere Menschen aus dem Heim sollte dann ein Netzwerk im Raum Schliengen-Kandern-Bad Bellingen aufgebaut werden. „Nicht alle, die momentan in Wiechs stationär untergebracht sind, brauchen das.“ Denkbar seien zum Beispiel Wohngemeinschaften, die ambulant betreut werden. „In Schopfheim funktioniert das seit Jahren sehr gut.“ Auch Einzelwohnungen oder Hausgemeinschaften seien möglich. Die Betreuungsfrequenz werde dann jeweils dem Bedarf angepasst. „Das Pflegeheim würde den Anker darstellen“, sagt Heichel. Auch diese Umsetzung gilt es für die Zukunft noch zu prüfen. „Natürlich braucht es Wohnraum, das stellt eine Herausforderung in der heutigen Zeit dar.“