Schliengen Replik als neuer Blickfang?

Weiler Zeitung
Ein Bild aus vergangenen Tagen: Seit Ende Mai ist das Wegkreuz an der Kanderner Straße aus dem Ortsbild verschwunden. Durch das neue Baugebiet am Lieler Ortsrand hat sich indes auch das Umfeld komplett gewandelt. Wo früher Wiese war, stehen heute Häuser. Archivfoto: wz Foto: Weiler Zeitung

Wegkreuz: Reparatur zu kostenintensiv

Von Claudia Bötsch

Die Schäden sind so massiv, dass eine Reparatur wenig Sinn macht: Das hat das Gutachten zum Lieler Wegkreuz ergeben, das bei Bauarbeiten schwer beschädigt wurde. Eine Reparatur würde laut Steinmetzbetrieb rund 20 000  Euro kosten.

Schliengen-Liel. Das gab Ortsvorsteherin Melanie Riesterer in der jüngsten Ortschaftsratssitzung bekannt.

Ende Mai war das Wegkreuz bei einem Baggereinsatz im Baugebiet „Riedmatten“ umgeworfen worden. Kreuz und Christusfigur wurden durch den Bagger vom Sockel gestürzt und sind dabei in viele kleine Einzelteile zersprungen.

Die Baufirma hattte den Vorfall umgehend der Gemeinde gemeldet, die wiederum die Auggener Steinmetzfirma Abel beauftragte, die Bruchstücke zu sichern und einen Kostenvoranschlag zu machen. Eingeschaltet war von Anfang an auch das Denkmalamt, das dem Kreuz zwischenzeitlich seine Denkmalwürdigkeit entzogen hat.

„Es hat seinen Denkmalstatus verloren“, machte Siegfried Thoma, Pfarrgemeinderat und Mitglied im Stiftungsrat der Seelsorgeeinheit, in der Sitzung deutlich.

Das Kreuz sei auf den Radweg geknallt. „Der Korpus wurde dadurch so zerstört, dass man teilweise Sandkorn für Sandkorn zusammensetzen müsste“, so Thoma, der zusammen mit Michael Koschmieder im Jahr 2011 eine kleine Broschüre zu den Lieler Wegkreuzen erstellt hat. Mit der Zerstörung habe Liel „einen Blickpunkt verloren“, bedauerte er.

Das Gutachten hat indes auch ergeben, dass die Denkmaleigenschaft des Wegkreuzes bereits durch frühere Schäden beeinträchtigt worden war. Während des Dorffests 1998 hatten Vandalen den Korpus durch Steinwürfe mutwillig beschädigt. Im Jahr darauf hatte man es wieder hergestellt.

Melanie Riesterer und Siegfried Thoma hatten bereits ein Gespräch im Schliengener Rathaus mit Bauamtsleiter Gerhard Sommerhalter. Dabei wurde auch über die Möglichkeit einer Replik gesprochen. Zu überlegen sei in diesem Fall jedoch, ob man dann einen anderen Standort wählen sollte – angesichts der inzwischen erfolgten Bebauung des neuen Wohngebiets „Riedmatten“, so Riesterer.

Das Bauunternehmen sei zwischenzeitlich über die Kostenschätzung informiert worden.

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