Schliengen. Der Club der Weinakademiker hat auf seiner Vollversammlung im Weingut Esterhazy in Österreich einen neuen Vorstand gewählt. Die Alumni-Organisation der Absolventen des „Diploma in Wine and Spirits“, einer weltweit anerkannten Wein-Ausbildung der Weinakademie Österreich, ernannte Roy Blankenhorn, Winzerin und Weinberaterin aus Schliengen, zur neuen Club-Präsidentin. Die Weinakademie Österreich bietet seit 25 Jahren in Zusammenarbeit mit dem britischen „Wine and Spirits Education Trust“ eine internationale Weinausbildung an. Dieses sogenannte „Diploma in Wine and Spirits“, eine zweijährige weltweit anerkannte Ausbildung, die mit einer Diploma-Arbeit abschließt, ist die Vorstufe zu dem elitären Titel „Master of Wine“. In Deutschland gibt es die Diploma-Kurse der Weinakademie seit 2001 in der Hochschule Geisenheim. Die Absolventen haben sich zu einer europaweiten Alumni-Organistion zusammengeschlossen, dem Club der Weinakademiker. Ihm gehören zur Zeit etwa 750 Weinakademiker in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Ungarn, Belgien, Holland und einer Reihe weiterer Länder an. Weinakademiker findet man in vielen Bereichen der Weinbranche, etwa im Handel, in der Gastronomie, im Marketing. Der Club hat das Ziel, seine Mitglieder im Weinbereich auch nach dem Abschluss weiterzubilden und gleichzeitig auch außerhalb des Clubs das Wissen um das Kulturgut Wein zu verbreiten. Roy Blankenhorn war zuvor Vize-Präsidentin des Clubs und eine von zwei Regionalvorständen für Deutschland. Nach ihrer Wahl sagte sie: „Ich freue mich sehr, dieses wichtige Amt im Club zu übernehmen. Wir haben uns für die kommenden Jahre einiges vorgenommen. Dazu gehört, das bisherige Angebot von Verkostungen, Fortbildungen und Weinreisen weiter auszubauen. Aber wir wollen auch dem Titel „Weinakademiker“ mehr Strahlkraft verleihen – dies insbesondere in Deutschland. Umfang und Inhalt der Ausbildung zum Weinakademiker sind in Deutschland nach wie vor zu wenig bekannt.“ Mehr als 33 Jahre hatte Roy Blankenhorn ihren beruflichen Mittelpunkt im Familien-Weingut Blankenhorn, das sie in fünfter Generation geführt hat. Schon während dieser Zeit absolvierte sie die Diploma-Ausbildung, als eine der ersten unter den Winzern Deutschlands. „Ich wollte über den Tellerrand schauen und mehr vom Wein verstehen als nur, wie man guten Markgräfler erzeugt“, sagt Blankenhorn. „Viele meiner Kollegen haben mich damals belächelt. Aber es gibt weltweit so viele hervorragende Weine. Da müssen wir wissen, wo wir stehen. Und wir müssen auf diejenigen zugehen, die unsere Weine vermarkten sollen.“ Dieser Aufgabe hat sie sich nun, nach dem Verkauf ihres Weinguts 2014, ganz verschrieben.