Schliengen Schallplatten und Blumenständer

Weiler Zeitung
Geschirr, Handtaschen, Kleidung, Spiele und auch Langspielplatten waren bei der „Bring und Hol-Aktion “ in Liel besonders gefragt. Foto: Jutta Schütz Foto: Weiler Zeitung

„FreCh“: „Bring und Hol-Aktion“ beim Pfarrheim in Liel

Schliengen-Liel (jut). Freunde hochwertiger „Decca“- und „Deutsche Grammophon“ Klassik-Langspielplattenaufnahmen wären auf ihre Kosten gekommen: Aus einer großen Klassik-LP- Sammlung wurde ein ganzer Stapel solcher Aufnahmen bei der „Bring und Hol-Aktion“ der „FreCh“-Frauen der katholischen Pfarrgemeinde St. Vinzenz Liel abgegeben. Dazu noch Platten von Kultbands wie Supertramp, Alan Parsons Project, Queen und den Rolling Stones. Dazu passte der Platten- oder Phonoschrank mit Radio, Plattenspieler und Fach für LPs und Singles, der, kaum abgestellt, sofort von einem Liebhaber mitgenommen wurde.

„Ich hab gestaunt, wie schnell der weg war“, äußerte sich Heidi Ranft verblüfft. Sie hatte zusammen mit Brigitte Zimmermann, Sabine Nußbaumer, Annette Hegebarth, Manuela Baum und ihren Kindern die Tische für die abgegebenen Sachen im Hof des Pfarrheims aufgebaut . Wie immer gab es auch einen Stand mit einer Würstchenbraterei und Kuchenverkauf. Da die gebrachten Sachen nichts kosteten, wurde um eine Spende für die „FreCh“-Frauen in eine kleine Kasse gebeten, denn die Entsorgung der Dinge, die niemand mitnimmt, macht Arbeit und kostet manchmal auch etwas, zum Beispiel Benzin.

Bereits früh morgens vor acht Uhr, dem offiziellen Startzeitpunkt der Aktion, standen die ersten Bürger bereit, die Sachen aus Dachböden und Rumpelkammern abgeben oder mitnehmen wollten. Gegenstände aus den 60er und 70er Jahren – außer dem damals so modernen braunen Tafelgeschirr – sind „in“ gerade bei jungen Leuten – vom dreibeinigen Blumenständer über Zeitungshalter, geblümte Lampenschirme bis zu Plattenspielern. Handtaschen waren bei den Damen gefragt. „Das ist das, wonach ich immer zuerst suche“, meinte Gerda Huber, die von der Aktion in der Zeitung gelesen hatte und extra aus Inzlingen gekommen war.

Silas und Leonie aus Liel sortierten Spiele und CDs. „Ich hab einen Playmobil-Rennwagen gefunden und eine Menge tolle CDs, wie Geschichten aus der „Was ist was?-Serie“, und CDs von „Thomas der kleinen Lokomotive“ und von „Bob der Baumeister“. Super“, freute sich Silas. Leonie hatte sich eine CD mit Barbie-Geschichten und zudem eine Sammlung Spielzeugpferdchen ausgesucht. Als Silas dann noch auf einen „Forscherbecher“ mit Lupe stieß, der zum Insektensammeln gedacht ist, war die Freude umso größer. Einige Jugendliche bedauerten ihre Größe: Ein Balancierball war der Anlass. „Mit dem haben wir gespielt, als wir in der Grundschule waren, aber jetzt trägt der uns nicht mehr“, bedauerte ein Mädchen.

Gesucht waren auch Wein- und Biergläser sowie Teller, die man fürs Campen benutzen kann. Neuere Romane und Schlagertexthefte wanderten ebenfalls in mitgebrachte Einkaufskörbe. Gefragt waren zudem Elektrogeäte vom funktionierenden deutschen Markenstaubsauger samt Zubehör, bis hin zu einem Kassettenrecorder. Heidi Ranft übrigens hat das „Mitnehmvirus“ nicht befallen. „Ich komme aus der Generation, die nach dem Krieg nur gebrauchte Dinge hatte - ich hab deshalb richtig gerne neue Sachen“, gestand sie.

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