Von Claudia Bötsch Schliengen-Liel. Auch die tropischen Temperaturen können die freiwilligen Helfer nicht schrecken: Vor rund sechs Wochen hat der SV Liel-Niedereggenen mit den Vorarbeiten für den neuen Kunstrasenplatz begonnen. „Im Moment läuft alles planmäßig“, freut sich der Vorsitzende Matthias Meyer. Am Montag, 6. Juli, rückt der Sportplatzbauer, die Firma Gotec, an. Geplant ist, dass der Trainingsbetrieb auf dem neuen Kunstrasenplatz nach den Sommerferien startet. Was der Sportverein in Eigenleistung geschafft hat, ist beachtlich. Seit Ende Mai waren jeden Abend drei, vier Freiwillige im Einsatz, am Wochenende engagierten sich sechs, sieben Leute. Es wurde praktisch durchgeackert – mit einem Tag Ruhepause. Dadurch, dass der SV den Rückbau des Hartplatzes selbst übernimmt, spart sich der Verein Kosten in Höhe von 70 000 bis 80 000 Euro, berichtet Meyer, unter dessen Regie die Arbeiten stattfinden. Die Freiwilligen haben in den vergangenen Wochen Tore und Betreuer- sowie Spieler-Hütten und den Ballfangzaun demontiert und entsorgt. Außerdem wurde der Tennenbelag komplett abgetragen. Die Erdarbeiten beanspruchten eineinhalb Wochen. Außerdem erfolgt auch der Bau der Zuschauerbühne mit Bruchsteinen in Eigenleistung. Allein für diese Maßnahme hätte der Verein laut Angebot rund 35 000 Euro zahlen müssen – so beschränkt sich die Ausgabe auf das Material. Die Vorarbeiten waren zum großen Teil mit Maschinen zu leisten; diese wurden kostenlos von der Firma Ritter und Schwald und von Privatpersonen zur Verfügung gestellt. Dem Hitzewetter der vergangenen Tage kann der SV-Vorsitzende sogar noch etwas positives abgewinnen: „Denn Regen wäre definitiv schlimmer gewesen.“ Um mit den Temperaturen klarzukommen, wurde indes „viel, viel Wasser getrunken.“ Meyer zieht vor allen den Hut, die mitangepackt haben. Zumal es auch einige unter den Helfern gebe, die auf dem Bau arbeiteten und schon den ganzen Tag der Sonne ausgesetzt seien. Der Bau des Kunstrasenplatzes bedeutet für den SV Liel ein historisches Großprojekt und Ausnahmezustand. Die Gesamtkosten liegen bei rund 300 000 Euro. Davon bezuschusst der Badische Sportbund 67 000 Euro. Über Platzpatenschaften sollen zudem 50 000 Euro generiert werden. Die Spendenbereitschaft sei jedenfalls als positiv zu bewerten, zeigt sich Meyer zufrieden. Für den Restbetrag von rund 200 000 Euro übernimmt die Gemeinde Schliengen eine Ausfallbürgschaft und leistet zudem 20 Jahre lang einen Sonderzuschuss zur Darlehenstilgung in Höhe von 5000 Euro pro Jahr.