Schliengen (boe). In der neuen Asylbewerberunterkunft im Schliengener Gewerbegebiet (siehe obenstehenden Artikel) ist die Unterbringung von bis zu 36 Personen geplant. Kritisch und mit Sorge sahen die Grünen-Gemeinderäte Georg Hoffmann und Bernhard Genswein die „sehr beengten Verhältnisse“ in der mobilen Raumeinheit. Ein solcher Wohncontainer sei aus ihrer Sicht nicht geeignet für eine längere Unterbringung und eine schlechte Voraussetzung für eine gute Integration der Menschen. Hoffmann war der Ansicht, dass es darüber hinaus Wohnraum brauche, der den Menschen auch eine Perspektive biete. Er erkundigte sich auch danach, ob andere Einfachbauten in Betracht gezogen werden könnten, die werthaltiger seien. Diese Form der Unterbringung könne nur eine Übergangslösung sein, entgegnete Bürgermeister Bundschuh. Man sei zudem bestrebt – soweit es möglich ist – nicht mehr als 32 Personen in dem neuen Wohncontainer unterzubringen. Um die Unterbringung der Asylbewerber sicherzustellen, die der Landkreis Schliengen für die Anschlussunterbringung zuweist – für 2016 wird mit 62 Personen gerechnet – sei der Bau eines solchen Wohncontainers erforderlich, heißt es von Seiten der Verwaltung. Denn die bestehenden Notunterkünfte der Gemeinde werden bis Ende des Jahres voll belegt sein. Bundschuh verwies auch auf die angespannte Situation auf dem Wohnungsmarkt. Nichtsdestotrotz ist die Gemeinde bemüht, zusätzlich Wohnraum auf dem privaten Wohnungsmarkt aufzutun – dabei hat sie vor allem die Unterbringung von Flüchtlingsfamilien im Blick. Dazu gab es auch schon Aufrufe im Mitteilungsblatt. Aktuell liegen der Verwaltung drei Angebote vor. Kritisch sah Hoffmann indes auch, dass die neue Unterkunft ebenfalls bei den bestehenden Notunterkünften im Gewerbegebiet errichtet werden soll. Er sprach sich gegen eine solche Konzentration aus und wünschte sich eine bessere Verteilung, auch auf die Ortsteile. Bundschuh meinte dazu, dass der Kernort den Vorteil der Versorgung und Infrastruktur habe. Unter den Wohnungsangeboten sei indes auch eine große Wohnung in einem Ortsteil. Bei den bestehenden Notunterkünften sei täglich ein Rathausmitarbeiter vor Ort, berichtete Bundschuh in der Sitzung. Zwecks Sprachunterricht fanden bereits Gespräche mit der Schule statt. Zudem soll ein Leitfaden für Alltagsdinge erstellt werden.