Musikschule: Rund 400 Kinder nehmen im Markgräflerland an „Singen – Bewegen – Sprechen“ teil
Knapp 20 Kinder schlängelten sich am Montag in der Schliengener Kindertagesstätte „Sonnenschein“ durcheinander und machten Musik. Sie nehmen am Programm „Singen – Bewegen – Sprechen“ (SBS) teil, das von der Musikschule Markgräflerland betreut wird.
Von Saskia Scherer
Schliengen. Entstanden ist das Projekt auf Initiative des Landesverbands der Musikschulen und wird vom Land Baden-Württemberg gefördert. Darum ist die Teilnahme kostenfrei. Zunächst stand die Schulreifeentwicklung im Vordergrund, seit 2012 ist es in Folge einer wissenschaftlichen Untersuchung die Sprachentwicklung. Schliengen ist dabei nur exemplarisch, denn SBS gibt es unter anderem auch in Kindergärten in Auggen, Bad Bellingen, Efringen-Kirchen oder Kandern – insgesamt nehmen rund 400 Kinder im Einzugsgebiet der Musikschule teil.
„Sobald es mindestens drei Kinder gibt, die eine Sprachförderung brauchen, kann der Kindergarten eine Gruppe beantragen – und diese dann mit mehreren Kindern auffüllen“, erklärt Musikschulleiterin Hanna Otto im Gespräch mit unserer Zeitung. Das komme auch Flüchtlingskindern zugute. Einmal in der Woche kommt dann eine Musikpädagogin in den Kindergarten und leitet die Stunde gemeinsam mit den Erziehern. „Diese kennen die Kinder und helfen konstruktiv mit“, erklärt Otto. Außerdem würden die Erzieher als Vorbilder dienen und den Kindern ein Vertrautheitsgefühl vermitteln.
„SBS ist ein Riesengewinn für uns“, findet der Schliengener Erzieher Loïc Albrecht. „Es ist gut, für den musikalischen Aspekt jemanden zu haben, der vom Fach ist. So erhalten auch wir neue Ideen und für die Kinder ist es ein Training.“ Auch seine Kollegin Maria Walz spricht von einer „Bereicherung“. „Das Tandem stellt eine zusätzliche Unterstützung dar“, meint Musikpädagogin Antonia Ravens. „Zudem machen sie mit den Kindern die Übungen mit und motivieren sie.“ So sei auch eine individuelle Förderung möglich.
Zusatzqualifizierung erforderlich
Um SBS leiten zu dürfen, müssen die Lehrkräfte der Musikschule eine Zusatzqualifizierung ablegen. Außerdem nehmen Erzieher und Lehrer gemeinsam an Fortbildungen teil.
Jede Stunde besteht aus 45 Minuten Unterricht. Dort wird gesungen, es werden kleine Übungen gemacht (wie etwa links und rechts unterscheiden oder die Namen der anderen Kinder üben), auch Fremdsprachen kommen in den Liedern vor. Außerdem dürfen die Kinder sich an Klanghölzern oder Xylophon versuchen.
Anschließend findet ein Austausch unter den Betreuern statt. Dort werden Beobachtungen miteinander geteilt, Fortschritte besprochen oder Ideen und Verbesserungsvorschläge gesammelt.
Mit der musikalischen Früherziehung der Musikschule gebe es zwar Überlappungen, aber „eigentlich sind es verschiedene Programme“, meint Otto. Es würden jeweils andere Schwerpunkte gesetzt.
Musikschule Markgräflerland
Adresse: Schwarzwaldstraße 9 in 79418 Schliengen
Kontakt: Tel. 07635/ 8246881, E-Mail musikschule@musik-markgräflerland.de
Internet: www.musikschule-markgraeflerland.de
