Von Jutta Schütz Schliengen. Einmal Badminton mit einer Weltklasse-Spielerin spielen: Das konnten Schülerinnen und Schüler der Schliengener Hebelschule ausprobieren. Die gebürtige Schopfheimerin Nicole Grether, Olympiateilnehmerin und 27-malige deutsche Meisterin, war mit ihrer kanadischen DoppelPartnerin Charmaine Reid vor Ort und warb mit einer Trainingseinheit für die Sportart Badminton. Seit sechs Jahren spielen Charmaine Reid und Grether Doppel. „Ich habe mit acht Jahren angefangen Badminton zu spielen und Nicole mit zwölf Jahren“, gibt Charmaine fragenden Schülern auf Englisch Auskunft. Badminton ist vor allem in den indonesischen Ländern zusammen mit Fußball die Nummer-Eins-Sportart. „Badmintonspieler, die nationale Turniere gewinnen oder sogar an Olympia teilnehmen, sind dort Stars, die auf der Straße jeder kennt“, berichtet Nicole Grether, die immer noch jeden Tag sechs Stunden lang trainiert. Die Schüler staunen. „Was braucht man am meisten, wenn man Badminton spielen will – und wie unterscheidet sich der Sport von Federball"“ fragen zwei Schüler. „Federball spielt man draußen und eigentlich versucht man dabei, möglichst viele Ballkontakte hinzubekommen – Badminton spielt man in der Halle und man will den Gegner mit harten Schlägen bezwingen“, antwortet die Sportlerin. Stichwort harte Schläge: Die Schüler bekommen die wichtigsten Schläge gezeigt – Drive- und Swip-Aufschlag, Drop, Vorhand- und Rückhand Drive. Und jede Menge Finten. Lehrer Georg Mertens, der gerade vor einer Woche eine Badminton AG an der Hebelschule eingerichtet hat, muss auch ran. Immerhin hat er selbst mal gut Badminton gespielt. Und er zeigt, dass er nicht viel verlernt hat, sogar Trickschläge durch die Beine bekommt er noch hin. Ansonsten ist die Geschwindigkeit der Ballwechsel atemberaubend. Richtig gute Spieler schaffen Schlaggeschwindigkeiten von bis zu 400 Kilometern pro Stunde: Damit ist Badminton die schnellste Ballsportart der Welt. Die Kinder sind begeistert und dürfen selbst ran. Mit Profischlägern und Profibällen gegen Profis spielen, macht doppelt so viel Spaß. Dann gibt es sogar noch ein Profi-Doppel gegen ein Schüler-Team. Charmaine und Nicole stellen sich gegen vier Schüler auf. Es entwickelt sich ein toller Ballwechsel. Viele Schüler, die längst zum Bus müssten, bleiben freiwillig länger – sie haben noch Fragen, wollen die Schläger testen oder bitten um ein Autogramm. Nicole Grether, die mit der Aktion, Badminton vorzustellen, durch mehrere Schulen im Landkreis „zieht“, wird dabei von der Deutschen Sportstiftung unterstützt. „Es macht heute wieder riesigen Spaß, die Kinder zu begeistern – und ein paar sind darunter, die richtig Talent haben“, findet sie. Übrigens: Auch Grether wurde zu Schulzeiten von einem badmintonbegeisterten Lehrer angesprochen.