Schliengen Vogelgrippe-Fall in Schliengen

Weiler Zeitung
Die Trauerschwäne gehören seit Jahrzehnten zum Bild von Schloss Entenstein – jetzt ist eines der Tiere an der klassischen Geflügelpest verendet. Foto: Claudia Bötsch Foto: Weiler Zeitung

Tierseuche: Erster Fall im Landkreis Lörrach / Einer der beiden Schloss-Trauerschwäne infiziert

Der erste Vogelgrippe-Fall im Landkreis Lörrach ist jetzt bei einem Schwan in Schliengen festgestellt worden. Dies teilte das Landratsamt Lörrach gestern mit.

Schliengen (ov/boe). Das Tier – es handelt sich um einen der beiden Trauerschwäne von Schloss Entenstein – ist vergangene Woche verendet. Die virologische Untersuchung hat ergeben, dass der Wildvogel an der klassischen Geflügelpest (H5N8) erkrankt war. Das Landratsamt ordnete daher „in enger Abstimmung mit dem Ministerium für Ländlichen Raum die Aufstallung in den Gemeinden Bad Bellingen, Kandern, Malsburg-Marzell und Schliengen an“, heißt es in der Mitteilung der Behörde.

Stallpflicht nach Vogelgrippe-Fall

Das Veterinäramt Lörrach weist alle Geflügelhalter darauf hin, dass „die konsequente Einhaltung von Biosicherheitsmaßnahmen in Geflügelbeständen der beste Schutz vor dieser Tierseuche ist“. Die Allgemeinverfügung endet Mitte März – wenn sie nicht verlängert wird.

Aufgrund des Vogelgrippe-Falls in Schliengen muss auch in den angrenzenden Gemeinden im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald das Geflügel in den Ställen bleiben, teilt das Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald mit. Betroffen davon sind Geflügelhalter in Auggen, Badenweiler, Müllheim und Neuenburg. Die bereits bestehende Stallpflicht für Geflügel zum Schutz vor der Ausbreitung der Vogelgrippe hat in allen anderen Gemeinden entlang des Rheins in einem Abstand von bis zu 500 Meter Entfernung zum Uferbereich weiter Gültigkeit, macht die Behörde zudem deutlich.

Gemäß den Allgemeinverfügungen des Landratsamts müssen alle privaten und gewerblichen Tierhalter das Geflügel in geschlossenen Ställen oder abgedeckten dichten Vorrichtungen, die auch seitlich gegen das Eindringen von Wildvögeln gesichert sind, halten.

Zweiter Trauerschwan nicht infiziert

Bei dem betroffenen Tier aus Schliengen hatten bereits Nebenerkrankungen vorgelegen, die zu einer allgemeinen Schwächung und schließlich zur Erkrankung mit dem in der Regel tödlichen endenden Virus geführt haben, teilte das Landratsamt auf Nachfrage unserer Zeitung mit. Das geschwächte Tier war einem Rathausmitarbeiter aufgefallen, woraufhin der Schwan zum Tierarzt gebracht wurde – dort wurden dann die Folgeuntersuchungen angestoßen.

Je nach Artzugehörigkeit äußert sich die Krankheit in ihren Symptomen sehr unterschiedlich. Während sich das Virus bei Wasservögeln (Enten, Gänse, Schwäne) subklinisch äußert – das heißt, es ist ihnen äußerlich in der Regel nichts anzusehen –, sterben hühnerartige Tiere beispielsweise innerhalb weniger Tage.

Bei der klassischen Geflügelpest, landläufig auch bekannt unter „Vogelgrippe“, handelt es sich um eine hochansteckende Tierseuche. Grundsätzlich werden bei festgestellten Fällen auch die Tiere in unmittelbarer Umgebung beprobt, in diesem Fall der zweite Trauerschwan, der im Schlosspark beheimatet ist: Die Untersuchung hat ergeben, dass er nicht infiziert ist.

„Trauerschwäne gehören einfach zum Schloss“

Dieser Schwan unterliegt jetzt ebenfalls der Stallpflicht. „Die Kinder, die im Park spielen, haben schon gefragt, wo die Tiere geblieben sind“, berichtet Bürgermeister Werner Bundschuh im Gespräch mit unserer Zeitung. Die Trauerschwäne gehörten eben einfach zum Schloss Entenstein dazu, meinte er ergänzend.

Die ersten Trauerschwäne wurden in den 1970er Jahren angesiedelt, als das Schloss grundlegend renoviert wurde. Damals wurde die neue Stützwand um den Keller gebaut und der Graben mit Wasser gefüllt. Seitdem drehen die Tiere im Schlossgraben ihre Runden, und seitdem gehört das Schwanen-Paar zum Bild des Schlosses.

Sobald die Stallpflicht aufgehoben wird, soll der Trauerschwan zum Schloss zurückkehren. Und er soll auch bald wieder einen Gefährten bekommen, kündigt Bundschuh an – „schließlich tun sich Schwäne bekanntlich schwer damit, allein zu leben“, so der Bürgermeister.

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