Volle Kirche und spürbare Freude

Von Silke Hartenstein

Die Seelsorgeeinheit (SE) Schliengen hat wieder einen eigenen Pfarrer. Zu Pfarrer Olaf Winters Investitur war die katholische Kirche St. Leodegar in Schliengen voll besetzt und die Freude spürbar: Über sieben Monate hatten die Gläubigen in der Seelsorgeeinheit auf einen eigenen Pfarrer verzichten müssen.

Schliengen. „Es ist gut, zu wissen, dass abends im Pfarrhaus wieder das Licht brennt“, fand Dekan Gerhard Disch, der Pfarrer Winter im Beisein der Pfarrgemeinderäte und der Pastoralreferentin Daniela Dümler-Willemann das Gelübde abnahm.

Bald darauf wurde die Wandlung von Brot und Wein gleich von sechs Geistlichen vollzogen, denn auch die vier Pfarrer im Ruhestand, Gottfried Huber, Josip Susak, Gerhard Pfleger und Winfried Wehrle, wirkten mit an diesem festlichen Gottesdienst, der vom katholischen Kirchenchor umrahmt wurde.

„Ich möchte für Sie und für euch Priester sein, aber ich möchte auch für Sie und für euch Mensch sein“: Mit diesen Worten wandte sich Pfarrer Winter an seine neue Gemeinde. „Wir wollen aufbrechen in eine Kirche, die menschlich und geschwisterlich ist.“

15 Jahre lang hatte er die elf Pfarreien der Seelsorgeeinheit Eggingen-Stühlingen im Dekanat Waldshut geleitet. Frisch angekommen, lebe er noch aus vielen Kartons, bekannte er. Auf ihn warten nun das Kennenlernen seiner neuen Gemeinde, das nahende Osterfest und die beiden Kommunionsfeiern in der SE. Umso froher sind die Menschen, die ehrenamtlich in der Kirche tätig sind, über seine Ankunft.

„Alle Lücken konnten wir nicht schließen“, stellte Pfarrgemeinderatsvorsitzender Oliver Epking fest. Und: „Wir sind froh, dass wir nicht länger Herrn Pfarrer Dorbath, den wir sehr schätzen, zur Last fallen müssen“.

Dekan Disch bedankte sich bei allen, die sich in der Zeit zwischen Pater Marian Rybaks Fortgang und Pfarrer Winters Ankunft um die Belange der SE gekümmert hatten: Den Pfarrern Josef Dorbath und Manfred Maria Huber, die die administrativen und seelsorgerischen Aufgaben übernahmen, der Pastoralreferentin Daniela Dümler-Willemann, den Beauftragten für den Beerdigungsdienst, Heidemarie Bode und Winfried Otto, und allen, die sich hier ehrenamtlich einbringen. Angesichts der Veränderungen in der katholischen Kirche, so der Dekan, empfehle er Pfarrer Winter: „Kritische Treue, engagierte Gelassenheit und kämpferische Sehnsucht“.

Beim anschließenden Empfang im Pfarrsaal überreichte Schliengens Bürgermeister Werner Bundschuh Pfarrer Winter die Schliengener Ortschronik und versprach: „Wir reißen für Sie die Türen des Rathauses und der Ortsverwaltungen auf“. Die Willkommensgrüße der Gemeinde Bad Bellingen überbrachte Bürgermeister-Stellvertreterin Monika Morath.

Aus Auggen und dem Eggenertal waren die evangelischen Pfarrer Gernot Schulze-Wegener und Ralf Otterbach gekommen. Schulze-Wegener wünschte Pfarrer Winter einen guten Start und wünschte sich, dass man in der Ökumene an die Arbeit von Pater Marian anknüpfen könne: „Ich wünsche mir, dass wir diesen guten ökumenischen Weg weiter miteinander gehen können.“