Der in Schliengen lebende Student Jonas Büchin stellte kürzlich im voll besetzten Pfarrsaal sein Erstlingswerk „Das Zeugnis der Kirschblüten“ vor. Schliengen. Das Werk schildert die Geschichte der fiktiven Familie Töpferer, die sich im Jahr 1912 von Südbaden aus aufmacht, um in Karlsruhe ein Café zu eröffnen. Dank der Unterstützung des Barons von Laudenburg gelingt ihr der Aufstieg zum Hoflieferanten des Großherzogs. In dieser Zeit schließt der jüngste Sohn der Familie, Wilhelm, mit der Tochter des Barons, Emma, Freundschaft. Doch dann bricht 1914 der Erste Weltkrieg aus, die Familien werden auseinander gerissen, Gefühle und Freundschaften auf die Probe gestellt. Auch nach dem Krieg findet Deutschland keine Ruhe und als Wilhelm 1922 wieder zurückkehrt, hat sich alles verändert. Es beginnt eine Suche nach Emma, die Wilhelm nach München und schließlich in das Umfeld der NSDAP bringt. Die Idee zum Buch kam Büchin laut eigenen Angaben spontan. Das Kaiserreich fasziniere ihn schon lange und die dramatischen Auswirkungen des Weltkrieges boten so viele Möglichkeiten, dass der Handlungsrahmen schnell gefunden war. „Plötzlich war da dieser Junge, dieser Wilhelm“, sagt er. Es folgten Monate der Recherche und des Schreibens. Nach neun Monaten war das Rohmanuskript fertig. Danach wurde es überarbeitet, Probelesern gegeben und mit dem gekürzten und geänderten Manuskript schließlich nach Verlagen gesucht. Da sich nur Druckkostenzuschussverlage meldeten, beschloss Büchin, seinen eigenen Verlag zu gründen. Eine Druckerei wurde ausfindig gemacht und so war das Projekt nach 17 Monaten abgeschlossen. In den Vortrag flossen immer wieder einzelne Textpassagen aus dem Werk ein, untermalt von Bildern des Kriegs oder aus Karlsruhe. So wurden die Texte scheinbar lebendig, greifbarer, zeigten aber auch Umgangsmöglichkeiten bei der Rekonstruktion von Geschichte. Den sprichwörtlichen krönenden Abschluss der Präsentation bildete die Vorstellung zweier Briefe. Im Zuge der Recherche stieß Büchin auf die Weihnachtsansprache von Queen Elizabeth II., in der sie auf das Weihnachtswunder von 1914 zu sprechen kam. Damals begegneten sich deutsche und britische Soldaten und feierten gemeinsam Weihnachten. Büchin schrieb der Queen einen Brief und erhielt eine Antwort. Es folgte ein Geburtstagsbrief zum 90. der Königin mit ein paar Seiten des Buches, die Büchin ins Englische übersetzt hatte. Fünf Monate später folgte der Antwortbrief, diesmal mit persönlicher Grußkarte. Am Ende konnten die Zuhörer signierte Bücher erwerben und den Abend mit selbst gemachten Pralinen sowie einem Glas Wein ausklingen lassen. n  Bis auf Weiteres ist das Buch beim Autor unter Tel. 07635/2415 erhältlich. Es kostet 19,95 Euro.