Schliengen-Mauchen (jut). Wein und Kunst – das gehört beim Hoffest des Weinguts Lämmlin-Schindler in Mauchen einfach zusammen. Zu Gast war in diesem Jahr wieder einmal der Cartoonist Peter Gaymann, der sein neues Buch vorstellte – und viele treue Fans seiner Zeichnungen kamen. Nach der Vernissage, die zum Auftakt der Hoffesttage stattfand, wurde rund 100 Gästen ein besonderes Menü in der „Krone“ serviert, Wein und Sekt konnten im Weingut verkostet werden. Musik gab es an allen drei Festtagen, unter anderem waren auch der Chor „Pinot Presto“ und der Musikverein Schliengen sowie der Chor „Temporal“ aus Müllheim vor Ort. Zusätzlich traten die Kulissebürzler mit „De Jungbrunne“ auf (wir berichten noch). Der gebürtige Freiburger Künstler Gaymann, der mittlerweile seit vielen Jahren Wahl-Kölner ist, stellte sein neues Buch: „Typisch badisch – von Titisee bis Tuniberg“ vor. Das Titelbild des neuen Cartoon-Bandes sagt dabei schon alles: In einen Berg inmitten der Weinlandschaft bohrt sich ein Korkenzieher und für die Wander-Hühner davor ist klar: „Das muss der Kaiserstuhl sein“. Klar auch, dass sowohl das Buch als auch Poster und Postkarten wie auch ältere Bücher des Künstlers gefragt waren. Die Buchhandlung Beideck aus Müllheim hatte dazu das komplette erhältliche „Gaymann-Material“ mitgebracht. Der Cartoonist selbst ließ es sich nicht nehmen, Bücher und Karten zu signieren und mit personalisierten Hühnern zu versehen. Hühner fanden sogar den zeichnerischen Weg auf Weinflaschen und nun auf Ersttagsbriefe von Arriva. Hier grüßt jetzt der „Badische Schluckspecht“ oder das „Ortenauer Sumpfhuhn. Heidi Schwarz-Schindler berichtete von ihren Erlebnissen mit Kunden, die die umfangreichen Cartoonzeichnungen auf Bildern, Postkarten und Postern im Verkaufsraum bewundern. „Die Männer gehen zielstrebig zum Tresen und wollen Wein kaufen, die Frauen bleiben stehen und gucken erst mal hier und da, studieren die Cartoons“, beobachtete sie. Gaymann ist bereits zum vierten Mal beim Hoffest, hat vor mehreren Jahren seine blauen Hühner hier vorgestellt sowie den großen Gaymann-Sammelband. Der Künstler hat ein scharfes Auge, weiß die Ecken und Kanten seiner Mitmenschen mit spitzer Feder zu skizzieren, zieht die Eigenheiten und Macken gerne sympathisch durch den Kakao. Heraus kommen unter anderem seine Hühner mit menschlichen Eigenschaften. Da wird badisch mit einer älteren Frauengruppe mit Sekt und Wein beim „Kaffeekränzchen“ getratscht, Windräder „hochgenommen“, die Rote Wurst vom Münstermarkt verkostet, sich über Tempo 30 in Freiburg lustig gemacht. Und was fällt den Schülern zum Thema „Schwarzwald“ ein" Selbstverständlich das Funkloch. „Ich arbeite derzeit an schönen Wetterhähnen – das wird auch noch ein tolles Projekt.“