Schönau Agendagruppe sucht neue Leitung

Markgräfler Tagblatt

Schönau: Renate Schmidt wird ihr Amt zum Jahresende niederlegen / Bisher kein Nachfolger in Sicht

Das Lichterfest in Schönau am heutigen Samstag wird die letzte Veranstaltung sein, die von Renate Schmidt federführend organisiert wird. Zum Jahresende wird die langjährige Leiterin der Agendagruppe „Aktiv für Schönau“ ihr Amt niederlegen. Düster sieht es bisher in Sachen Nachfolge aus: Niemand scheint bereit zu sein, in Renate Schmidts Fußstapfen zu treten.

Schönau. Soweit der Noch-Leiterin der Agendagruppe bekannt ist, hat sich auf die bisher geschalteten kleinen Anzeigen der Stadt im Amtsblatt niemand gemeldet. Sie selbst habe schon verschiedene Leute direkt auf die Übernahme ihrer Tätigkeit angesprochen, bisher allerdings nur Absagen erhalten. Dabei weiß die Agendagruppenleiterin: „Diese Arbeit kann nicht jeder machen, man muss die Schönauer Szene schon ein bisschen kennen.“

Für Renate Schmidt steht dennoch fest, dass sie die Leitung der Gruppe zum Jahresende niederlegt. Als Gründe für ihre schon länger feststehende und auch kommunizierte Entscheidung nennt sie zwei Punkte: Zum einen mache der Posten nicht nur Freude, sondern man habe auch bisweilen mit gewissen Widerständen zu kämpfen, so dass sich über die Jahre – Schmidt leitet die Gruppe seit 2010 – „einiges zusammengebraut hat“. Zum anderen habe sie sich bisweilen selbst mit Aktionen unter Druck gesetzt – etwa bei der ambitionierten „Blauen Nacht“ – was ihrer eigenen Gesundheit nicht immer förderlich gewesen sei.

Schmidt: „Unsere Gruppe ist toll“

Grundsätzlich blickt Renate Schmidt aber auf eine schöne und inspirierende Zeit der Agenda-Arbeit zurück. „Unsere Gruppe ist toll“, sagt die Noch-Leiterin. Rund 15 Bürger engagieren sich regelmäßig und verlässlich in der Agendagruppe. Allerdings weist Schmidt darauf hin, dass etliche Protagonisten bereits im fortgeschrittenen Alter seien. Jedenfalls sei bisher niemand aus der Gruppe selbst bereit, in die Führungsposition aufzurücken.

Dadurch wird für die bisherige Leiterin aber die gesamte Agenda-Arbeit in Frage gestellt. Zwar habe die Stadt signalisiert, wie in den vergangenen Jahren auch 2017 wieder 5000 Euro für diesen Bereich zur Verfügung zu stellen, „doch ich frage mich, wie das Ganze funktionieren soll, wenn niemand mehr vornedran steht“, meint Schmidt.

Die langjährige Agendagruppenleiterin vermisst den absoluten Willen der Stadt, die Stelle wieder zu besetzen und kritisiert, dass zu wenig Werbung für den Posten gemacht wird. Zwischen ihr und Vertretern der Stadt habe es zuletzt im Sommer ein Treffen gegeben, das aus Schmidts Warte „unbefriedigend“ verlief; „seither ging nichts mehr“.

Zu wenig Wertschätzung für Agenda-Arbeit

Grundsätzlich werde der Agenda-Arbeit in Schönau zuwenig Wertschätzung entgegen gebracht, so die Wahrnehmung von Renate Schmidt. Beispielsweise werde nicht gesehen, dass die Veranstaltung „Schönau in Blau“ ein Alleinstellungsmerkmal für die Stadt sein könne. Schmidt beklagt auch, dass die Stadt keinerlei Interesse zeige, den von ihr initiierten Stelenweg zu erneuern. „Man hat einfach das Gefühl, dass sich bei der Stadt niemand groß für die Agenda interessiert“, sagt Renate Schmidt.

Dabei leiste die Gruppe Beachtliches. Neben der regelmäßigen Organisation der Großveranstaltungen Lichterfest und „Schönau in Blau“ und der Co-Organisation des Hirschfests übernimmt man nach Schmidts Worten auch bei etlichen kleineren Veranstaltungen Aufgaben wie Bewirtung oder Dekoration. Weiter engagiert sich die Gruppe in der Landschaftspflege, kümmert sich regelmäßig um den Letzbergweiher und den Wanderweg Rund um Schönau. Und schließlich liegt auch die „Verwaltung“ des Schönauer Hirschs in den Händen der Agendagruppe „Aktiv für Schönau“.

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