Oberes Wiesental. Der Arbeitskreis „Europa – Internationales – Tourismus“ der grünen Landtagsfraktion traf sich kürzlich zu einem VorOrt-Termin im Belchenhaus. Zur Sprache kamen der Architekturwettbewerb um das Belchenhaus, das Interreg-Projekt „Mythische Orte am Oberrhein“ sowie die Erweiterung der Belchenbahn. Mit dabei waren Klaus-Peter Rudiger, Geschäftsführer der Belchenbahn und des Belchenhauses, Gerhard Zickenheiner, Regionalplaner und Architekt aus Lörrach, und der Fotograf Martin Schulte-Kellinghaus. Die drei Vertreter der grünen Landtagsfraktion, Josha Frey aus Lörrach als Vorsitzender, Andrea Bogner-Unden aus Sigmaringen, Barbara Saebel aus Ettlingen sowie Barbarita Schreiber, parlamentarische Beraterin für Internationales der grünen Fraktion, wurden mit sonnigem Wetter begrüßt. Klaus-Peter Rudiger berichtete über die Belchenbahn und die Idee ihrer Erweiterung. Seit 2001 führt die Seilbahn von der Talstation in Multen auf den Belchen. Dies und der Kauf des Belchenhauses durch das Land Baden-Württemberg im Jahr 1991 hatten dazu geführt, dass der Belchen sehr stark vom Verkehr entlastet wurde. Die Besucherströme können besser gesteuert werden. Die Möglichkeit, die Belchenbesucher in Zukunft komplett mit dem öffentlichen Verkehr zu lenken, ist ein wichtiger Aspekt bei den Überlegungen, die Bahn bis nach Schönau zu verlängern. „So könnte man den Tourismus auf den Belchen in Zukunft ganz mit einer autolosen Mobilität befördern“, so Rudiger. Man wolle jedoch einen breiten Konsens für die Seilbahn in der Region und den Gemeinden erreichen. Josha Frey unterstrich: „Es ist wichtig, vor einer Entscheidung alle Für und Wider aus touristischer, naturschutzfachlicher und wirtschaftlicher Sicht abzuwägen und zu prüfen. Aus verkehrstechnischer Sicht ist das Projekt jedoch sehr interessant, aber nach dieser Güterabwägung muss dann auch entschieden werden.“ Für die Neugestaltung des Belchenhauses konnten mit einem Architekturwettbewerb Ideen gewonnen werden. Gerhard Zickenheiner, Projektkoordinator der Gestaltungsberatung des Naturparks Südschwarzwald, stellte die fünf eingegangen Konzepte vor. Bei der Neugestaltung des Belchenhauses sollen die verschiedenen Formen der Freizeitgestaltung berücksichtigt werden und unter anderem 56 Übernachtungsmöglichkeiten entstehen. „Jetzt steht erstmals die Idee und die Richtung fest, die Frage der Finanzierung muss jedoch noch geklärt werden“, so Architekt Zickenheiner. Am Ende des Gesprächs stellte der Lörracher Fotograf Martin Schulte-Kellinghaus seine zwei Bücher über insgesamt 80 „Mythische Orte am Oberrhein“ und das gleichnamige Kulturprojekt vor. In diesem trinationalen Projekt konnten viele solcher mythischen Orte am Oberrhein, wie der Belchen, bekannter gemacht, touristisch aufgewertet und vorgestellt werden.