Hauk machte gegenläufige Trends ausfindig: Zum einen habe sich in den vergangenen Jahren die Erkenntnis verbreitet, dass die ausufernde Urbanisierung hierzulande nicht nur Vorteile für das Gemeinwohl und den Einzelnen bringe. Die Folge: „Es gibt eine Rückbesinnung auf den ländlichen Raum.“ Demgegenüber konstatierte der Minister aber auch, dass der Umbruch in vielen Dörfern insofern kritisch verlaufe, als zahlreiche ortsbildprägende Gebäude, wie Scheunen, Gasthäuser, Rathäuser oder auch Schulen, nicht mehr als solche genutzt werden. Viele Leerstände seien häufig auch entlang von Hauptverkehrsadern zu sehen, woraus sich ein schlechter erster Eindruck des jeweiligen Orts ergebe.
Hier wolle sein Ministerium – auch mit Fördergeldern – ansetzen. „Wir müssen uns überlegen, wie wir die Ortskerne wieder attraktiv machen“, sagte Hauk. Ein Ansatz könne sein, die Bedingungen für die Ansiedlung großer Einkaufsmärkte anzupassen, so dass diese nicht von vornherein gezwungen werden, auf die „grüne Wiese“ auszuweichen. Hauk sprach davon, „die Herausforderungen der Gegenwart zu erkennen“.
Dazu gehöre auch „der Mut zum Abriss und zum Neubau“. Wer den ländlichen Raum attraktiv machen wolle, könne nicht nur mit alter Bausubstanz agieren. „Nicht alles ist ein Denkmal, nur weil es alt ist“, meinte der Minister mit Blick auf den Denkmalschutz. Gleichzeitig plädierte der Minister dafür, gerade in diesen Fällen die regionale Baukultur mit der gebotenen Sensibilität zu pflegen. Künftig werde noch mehr darauf zu achten sein, dass sich Bauvorhaben optimal in die Landschaft und das Ortsbild einfügen und somit baukulturelle Signale gesetzt werden.