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Markgräfler Tagblatt
Foto: Paul Berger Foto: Markgräfler Tagblatt

Tradition: In

Das Köhlerhandwerk, wie es früher im Schwarzwald vielerorts jahrhundertelang betrieben wurde, hat in Wieden wieder Konjunktur. So glimmt seit Samstag in einem riesigen Stapel aus Buchenholz oberhalb des Besucherbergwerks Finstergrund erneut die Glut.

Wieden (ue). Die nächsten vierzehn Tage werden dort auf althergebrachte Weise Grillkohlen gebrannt. Schon jetzt seien 80 Prozent davon fest vorbestellt, berichtete Lukas Sprich, der zusammen mit seinem Bruder Simon sowie mehreren Helfern den von ihnen aufgeschichteten, kegelförmigen Holzstapel mit frischer Glut befüllten. Dies vor den Augen zahlreicher Zuschauer und Feriengäste, die das einzigartige Spektakel mit Interesse verfolgten. 30 Ster Buchenholz haben die beiden Brüder hierfür in den vergangenen Wochen im Gemeindewald aufgearbeitet, um damit einen gut fünf Meter hohen Kohlenmeiler zu errichten. Eine nicht ganz einfache Aufgabe, die neben Geschick vor allem Kenntnisse über das althergebrachte Köhlerhandwerk erfordert.

In den Kamin wird die Glut eingefüllt

Herzstück des Meilers ist der aus Hölzern kreuzweise aufgeschichtete Kamin, in den schließlich die Glut eingefüllt wird. Rund um den senkrecht aufgebauten Kamin werden so genannte Holzkreise geschichtet, bei deren Verkohlung später dann die Holzkohle entsteht. Eingedeckt wird das sorgsam geschichtete Holz mit grünen Tannenästen oder Rasenstücken. Das Ganze, auch Rauchdach genannt, erhält dann eine weitere Schicht aus Erde und Kohlenstaub, bekannt als Lösche, die aus den Überresten abgebrannter Meiler früherer Jahre stammt.

Wichtig ist es, den glimmenden Kohlenmeiler in den kommenden zwei Wochen Tag und Nacht im Auge zu behalten. Um ständig vor Ort zu sein, haben Lukas und Simon Sprich in einem eigens aufgestellten Wohncontainer nahe dem Meiler ihr Quartier bezogen. Dort wachen sie nun darüber, dass bis zum Öffnen des Meilers – voraussichtlich Mitte Juni – nichts außer Kontrolle gerät. Schließlich befindet sich ihr Kohlenmeiler inmitten eines Waldgebietes.

Gut ist auch, dass in der Nähe ein kleiner Bachlauf vorbeiführt, denn Feuchtigkeit und Regen sind während des Brennvorgangs unverzichtbar, erklärte Lukas Sprich.

Begleitet wurde in diesem Jahr das Befeuern des Kohlenmeilers von den Klängen der Alphornbläser aus dem Belchenland.

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