Schönau Die Agrarpolitik umstellen

Markgräfler Tagblatt
Der Stall von Roland Marterer und seinen Söhnen Julian und Alexander Marterer in Fröhnd war besonders wegen der verspielten Jungtiere das Highlight der kleinen Auftaktwanderung durch den Wahlkreis des Grünen-Bundestagskandidaten Gerhard Zickenheiner (vorne Mitte). Foto: zVg Foto: Markgräfler Tagblatt

Bundestagswahl: Grünen-Kandidat Zickenheiner auf Wandertour in Fröhnd

Fröhnd. Gerhard Zickenheiner, Bundestagskandidat der Grünen, besuchte bei seiner Wanderung in Fröhnd zusammen mit Bürgermeisterin Tanja Steinebrunner und Wandergästen den Ziegenstall von Familie Marterer im Ortsteil Kastel.

„Den Tieren ist die Freude über die beginnende Weidesaison ins Gesicht geschrieben“, so Zickenheiner über die quicklebendige Gruppe Ziegen, die einzig und allein für die Landschaftspflege zuständig sind. Ziegen fressen nicht nur Gräser, sondern auch junge Büsche und sorgen damit dafür, dass die Kulturlandschaft nicht verwaldet.

Der neue, deutlich größere Stall der Familie Marterer soll im Ortsteil Holz stehen und neben der Mutterkuhhaltung auch Ziegen beherbergen. „Zusammen sind die beiden Gruppen das perfekte Landschaftspflegeteam für über 40 Hektar“, so Marterer. Die gerade beantragten Fördermittel des noch jungen Biosphärengebiets Schwarzwald sind Voraussetzung für das Zustandekommen des Projekts. „Ohne Mittel aus der Biosphäre würde sich der Bau nicht lohnen. Die Beratung bei der Antragstellung durch die Mitarbeiter der Biosphäre war sehr gut. Aber die Bürokratie um die Baugenehmigung und die Förderbedingungen haben uns viele Abende gekostet.“

Gerhard Zickenheiner kritisierte, dass wie bei vielen Förderprogrammen drei Angebote für die zu fördernden Maßnahmen zu einem Zeitpunkt eingeholt werden müssen, zu dem die Planung noch keine präzise Kostenberechnung zulässt: „Das geht völlig an der Realität vorbei und führt definitiv nicht zur Absicherung der Förderziele.“

Einig waren sich die Landwirte und der Bundestagskandidat auch mit der Beurteilung der gegenwärtigen Agrarpolitik: Anstelle der massiven Förderung von Massentierhaltung und Industrielandwirtschaft sollten verstärkt die kleinen und mittleren Betriebe gefördert werden. „Diese können große Teile der regionalen Versorgung mit guten Lebensmitteln bewerkstelligen. Die Menschen wollen wissen, woher ihre Lebensmittel kommen und unter welchen Bedingungen sie hergestellt wurden“, so Zickenheiner.

„Fröhnd geht mit dem gerade laufenden Architekturwettbewerb zum Neubau der Gemeindehalle und einer Marktscheune einen besonderen Schritt in Richtung Vermarktung regionaler Produkte“, so Tanja Steinebrunner. In der Marktscheune sollen die aus der Region von bäuerlichen Betrieben stammenden und mit handwerklicher Tradition verarbeiteten Produkte authentischer Schwarzwälder Herkunft und Qualität erwerbar sein.

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