Schönau „Dieser Abschied tut richtig weh“

Markgräfler Tagblatt
Schwester Siegmara mit Schönauer Wappen und Schwester Christina, umgeben von Mitschwestern und Schönauer Repräsentanten bei der Verabschiedung im Bürgersaal. Foto: Heiner A. Baur Foto: Markgräfler Tagblatt

Verabschiedungsfeier: Schwestern vom Heiligen Kreuz verlassen Schönau

Schönau (aq). Am heutigen Mittwoch verlassen die Schwestern vom Heiligen Kreuz nach fast 135 Jahren Schönau. Offiziell verabschiedet wurden die beiden letzten Schwestern der Ordensgemeinschaft des Schönauer Konvents, Schwester Siegmara und Schwester Christina, am Sonntag im voll besetzten Bürgersaal.

Bürgermeister Peter Schelshorn brachte es in seiner Rede auf den Punkt: „Beruf kommt von Berufung. Wenn diese Sentenz für eine Tätigkeit stimmt, dann ganz sicher für die Tätigkeit einer Ordensschwester. Und dieser Berufung sind sie, die Kreuzschwestern, hier in der Stadt seit 1883 mit großem Engagement nachgegangen. Dafür möchte ich ihnen heute ganz herzlich danken.“ Und weiter: „Doch dieser Abschied tut richtig weh. Denn unsere Schwestern haben die Raumschaft wesentlich mitgeprägt. Und sie haben enorm viel geleistet für Schönau.“

In der vorausgegangenen Eucharistiefeier, mitgestaltet von einer Schwestern-Delegation des Mutterhauses in Hegne unter Leitung der Provinzoberin Schwester Maria Benedicta, spannte Stadtpfarrer August Schuler den Bogen vom Sonntagsevangelium der Brüder Petrus und Andreas, die ihre Netze auswarfen, zu den gefüllten Netzen der Schönauer Schwestern, die „segensreich für die Menschen im Städtle und Tal gewirkt haben.“

Diese Wertschätzung brachten auch der Vorsitzende des Pfarrgemeinderats, Eckhard Lohmüller, und seine Stellvertreterin Andrea Kiefer mit Dankesworten und Präsenten zum Ausdruck. „Wenn sie auch nicht mehr da sind, die Verbindung zu den Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Kreuz wird nicht abreißen“, verwies Pfarrer Schuler auf die vielfältigen Beziehungen zum Mutterhaus in Hegne.

Ihre Verbundenheit mit den Schwestern brachten, da sie am Sonntag verhindert waren, Schönaus ehemaliger Pfarrer Richard Leibbach sowie ein Sohn der Stadt Schönau, Hannes Rümmele, Stadtpfarrer von Wolfach, schriftlich, verlesen vom Bürgermeister, zum Ausdruck.

Mit Quellen aus dem Stadtarchiv streifte Bürgermeister Schelshorn die Geschichte des Ordens der Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Kreuz. „Unsere Ordensschwestern“, so Schelshorn, „waren für uns Ansprechpartner und Begleiter in allen Lebenslagen. Von der Wiege bis zur Bahre war ihr Rat, ihr Zuspruch, Trost gefragt. Sie haben in Notzeiten Babys mit der Nottaufe versehen, Kinder im Kindergarten miterzogen, aber auch Kinder – wie auch mich – als Tischmutter zur ersten Kommunion geleitet. Sie haben Kranke, Schwache und Notdürftige betreut und Verstorbene zur letzten Ruhe begleitet und sie waren auf vielen Feldern der Seelsorge im Einsatz.“

Seine Frage, wer denn nun die Aufgaben der Schwestern übernehmen soll, beantworte die Generaloberin des Ordens, Schwester Maria Benedicta, folgendermaßen: „Mit Gottvertrauen bin ich zuversichtlich, dass es wie im Mutterhaus mit Mitarbeitern von außen auch in Schönau positiv weitergehen wird.“

Mit Geschenken bedankten sich der Bürgermeister und der Leiter der Sozialstation, Karl-Heinz Huber, für die aufopfernde Tätigkeit der Ordensfrauen. Als sichtbare Anerkennung für das sozialpädagogische Wirken des Schönauer Konvents kann auch der Einsatz der Gruppe „Black Magic“ der katholischen Religionslehre J1 und J2 des Schönauer Gymnasiums mit Religionslehrer Valentin Kero interpretiert werden. Die Schüler bewirteten die Besucher der Verabschiedungsfeier, die musikalisch von einer Abordnung der Stadtmusik begleitet wurde.

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