Schönau Erhabene Zeremonie im Fackelschein

Markgräfler Tagblatt

Konzert: „Bergmännischer Zapfenstreich“ der Bergmannskapelle Wieden vor großartiger Kulisse

Premiere vor großartiger Kulisse: Zum ersten Mal zelebrierte die Bergmannskapelle Wieden am Samstagabend unter der Leitung von Hubert Behringer einen „Bergmännischen Zapfenstreich“.

Wieden . Ein durchaus bewegendes und zugleich imposantes Zeremoniell, wie es ansonsten nur besonderen Anlässen, wie etwa der Verabschiedungen eines Bundespräsidenten oder eines Bundeskanzlers durch die Bundeswehr, vorbehalten ist.

Der Ablauf eines Zapfenstreichs erfolgt nach exakten protokollarischen Regeln, die von der Bergmannskapelle streng zu befolgen waren. Wie Sprecher Adolf Rombach erläuterte, reichen die Ursprünge bis in den Dreißigjährigen Krieg zurück. Aus den damals als „Streich“ bezeichneten Trommelsignalen entwickelte sich im Laufe der Zeit der Begriff „Zapfenstreich“.

Mit ihren Signalen kündigten die Spielleute damals die abendliche Bettruhe an. Diese galt nicht nur für die Soldaten, sondern auch für sämtliche Bürger. Dabei schlug der Stockmeister auf die Zapfen der Spundfässer und zeigte damit an, dass ab sofort nichts mehr gezapft und ausgeschenkt werden durfte.

Mit ihrem Bergmännischen Zapfenstreich am Samstagabend, übrigens eine Idee, die Dirigent Hubert Behringer auf Anregung und mit Unterstützung der Vorsitzenden des Tourismusvereins, Stefanie Klingele, sowie derjenigen des Vorstandstrios des Bergmannsvereins, Martin Wietzel, Peter Wegstroth und Clemens Jäger, vorbereitete, traf die Kapelle voll ins Schwarze.

Zahlreiche Besucher aus nah und fern ließen sich das einzigartige Ereignis vor den Toren des Besucherbergwerks Finstergrund nicht entgehen. Unter ihnen war auch eine Abordnung des Bergmannsvereins aus Neubulach mit dem Landesvorsitzenden Christian Proß an ihrer Spitze.

Eine klingende Abendserenade, von den Spielern der Bergmannskapelle in ihren historischen Uniformen anregend und lebendig dargeboten, war das Vorspiel für das große Ereignis. Gespannt warteten die Besucher, die an Bänken und Tischen vor dem Besucherbergwerk Platz genommen hatten und von den Landfrauen vorzüglich verköstigt wurden, auf dieses Zeremoniell.

Mit Einbruch der Dunkelheit räumten die Musiker schließlich ihre Plätze auf der Bühne, um kurze Zeit später, eskortiert von jungen Fackelträgern und unter den Klängen des Yorkscher-Marsches, in einem imposanten Aufzug zurückzukehren. Es war eine erhabene und besonders feierliche Zeremonie, die für die vielen Augen- und Ohrenzeugen unvergessen bleiben dürfte.

Der Zapfenstreich erfolgt nach einem festgelegten Ritual, das mit der Ankündigung beginnt. Diesem folgen das Locken durch die Trommeln und Flöten, danach erklingt der Zapfenstreich-Marsch.

Nach den Trompetenfanfaren geben die Trommeln und Flöten schließlich das Zeichen zum Gebet. Von der Kapelle erklang dabei der erhabene Choral „Ich bete an die Macht der Liebe“.

Ebenfalls nach dem Abschlagen durch die Trommeln und Flöten und dem Ruf der Trompetenfanfaren spielte die Bergmannskapelle die Nationalhymne. Anschließend folgte zu den Klängen des Bergmanns-Marsches der Ausmarsch.

Wie von Adolf Rombach angekündigt, war der Zapfenstreich eine besondere Würdigung für Ehrenvorsitzenden Josef Lais, der über 50 Jahre lang der Bergmannskapelle angehörte und zehn Jahre lang als Vorsitzender deren Geschicke lenkte.

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