Schönau Ganzheitliches Konzept entwickeln

Markgräfler Tagblatt
Die Abgeordneten Armin Schuster und Michael Donth mit Madeline Siebert, Tourismusbeauftragte des Landkreises, und Martina Hinrichs, Stabsstelle Strukturpolitik und Tourismus beim Landratsamt (von links). Foto: Paul Berger Foto: Markgräfler Tagblatt

Tourismusgespräch: Bundestagsabgeordneter Donth berichtet über das Biosphärengebiet Schwäbische Alb

Eigene Erfahrungen, aber auch neue, zündende Ideen sind es, die den Tourismus im südlichen Schwarzwald nach vorne bringen können. Diskutiert wurden diese Themen jüngst bei einem Fachgespräch in Schönau mit dem Tourismuspolitiker und Reutlinger Abgeordneten Michael Donth. Als Vertreter der Schwäbischen Alb, wo seit geraumer Zeit bereits ein Biosphärengebiet besteht, berichtete Donth über die dort gewonnenen Erkenntnisse.

Oberes Wiesental (ue). Bundestagsabgeordneter Armin Schuster, Initiator der Fachgesprächsrunde, zu dem sich Tourismusexperten, Hotel- und Gaststättenbesitzer sowie Bürgermeister und Vertreter aus der Belchenregion trafen, wählte als Analogie das „Werben um eine Braut“. Entscheidend sei, so der CDU-Politiker, dass sich die Braut möglichst vorteilhaft präsentiere. Gemeint sind die vielfältigen touristischen und gastronomischen Möglichkeiten, die die Region mit dem neu geschaffenen Biosphärengebiet und dem Naturpark Südschwarzwald bieten kann.

Bevölkerung sollte eingebunden werden

Das Ganze, so mahnte Michael Donth, dürfe jedoch nicht alleine am Tourismus festgemacht werden. Vielmehr gelte es, die einheimische Bevölkerung in gleichem Maße in ein tragbares Konzept einzubinden. Aus seiner Sicht zählt dazu das Schaffen der eigenen Identität ebenso wie auch gesunde wirtschaftliche Strukturen. So könne ein Selbstbewusstsein aufgebaut werden, das die Infrastruktur einer Region stützt.

Donth, der dem Ausschuss für Tourismus im Bundestag angehört, plädierte für ein Konzept, das für Einheimische ebenso attraktiv ist wie für Besucher. Ein Ansatz, den Schönaus Altbürgermeister Bernhard Seger unterstrich: „Nur dort, wo wir uns selber wohlfühlen, werden sich auch unsere Gäste wohlfühlen.“

Wichtig aus Sicht von Armin Schuster ist es, die mit dem Naturpark und dem Biosphärengebiet verbundene „Wucht“ in ein ganzheitliches Konzept zu bringen. Dies sollte dann Hand in Hand gehen, so dass möglichst viele davon profitieren. Neben Handel, Handwerkern und Landwirten hat man vor allem die Gastronomie sowie die Metzger im Auge. Nur auf dieser Schiene lasse sich eine Win-Win-Situation aufbauen.

Allerdings beklagte Gemeinderat Ulrich Schlageter, von Beruf Koch, dass mittlerweile kaum noch Hinterwälderrinder auf den heimischen Weiden zu finden seien. Dabei sollte es im Interesse der Gastronomie sein, Gästen Produkte aus der heimischen Region anzubieten.

Neue, innovative Kreationen denkbar

Michael Donth berichtete von positiven Erfahrungen seit der Einführung des Biosphärengebiets auf der Alb. Was die anfänglichen Befürchtungen mancher Landwirte angeht, hätten sich keine negativen Veränderungen, insbesondere was die Pflegezonen betrifft, ergeben. In punkto Selbstvermarktung sowie bei den gastronomischen Angeboten gab es neue innovative Kreationen und Wege, mit denen man durchaus punkten kann.

Wenn auch nicht alles, was die Schwäbische Alb mit ihrem Biosphärengebiet zu bieten hat, auf den Südschwarzwald übertragbar ist, brachten die Gespräche doch einige interessante Anregungen.

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