Schönau Highlight zum Schuljahresende

Markgräfler Tagblatt
Kultusministerin Susanne Eisenmann (Mitte) besuchte die Gemeinschaftsschule Oberes Wiesental. Foto: zVg Foto: Markgräfler Tagblatt

Gemeinschaftsschule: Kultusministerin Susanne Eisenmann besucht den Standort Schönau

Schönau. Am vergangenen Freitag besuchte die baden-württembergische Kultusministerin Susanne Eisenmann zusammen mit dem CDU-Bundestagsabgeordneten Armin Schuster die Gemeinschaftsschule Oberes Wiesental am Standort Schönau. Dabei hatte eine Gruppe von Schülern, Elternvertreter, Schulleitung und Lehrkräfte die Gelegenheit, sich mit der Kultusministerin persönlich auszutauschen.

Schulleiterin Evelyn Heeg stellte in einem interessanten Vortrag die Gemeinschaftsschule Oberes Wiesental mit ihren fünf Standorten und dem breit gefächerten Angebot vor. „Die Gemeinschaftsschule bietet optimale Bedingungen, um entweder den Hauptschul- oder Realschulabschluss zu machen, ohne sich bereits in Klasse 5 entscheiden zu müssen“, fasste die Schulleiterin den Kern ihrer Schulform zusammen. Die Möglichkeit, zudem auch auf gymnasialem Niveau zu lernen, mache die Schulform zusätzlich attraktiv.

Eisenmann lobte das Engagement der Schüler, Lehrer und Eltern. Sie lerne hier eine lebendige und leistungsorientierte Schule kennen, die optimal auf das Wohl der Kinder ausgerichtet sei. Der Abgeordnete Schuster betonte, dass Bildung nicht nur in den urbanen Räumen stattfindet, sondern gerade im ländlichen Raum Grundvoraussetzung für eine gute wirtschaftliche Entwicklung ist.

Locker und ohne Scheu stellten Schüler das Projekt Verantwortung, das Projekt „5er kochen für 5er“, den Klassenrat, die wöchentliche Vollversammlung, Workshops, die vertiefte Medienbildung und die Bläserklasse vor. Angesichts der Professionalität der Schülerpräsentationen geriet selbst die Ministerin ins Schwärmen.

Schwieriger wurde es für Eisenmann bei der Beantwortung der Elternfragen. Dem Wunsch nach einem stärkeren Englischangebot könne sie wegen des Koalitionsvertrags und wegen der deutsch-französischen Freundschaft nicht entsprechen.

Einen breiten Raum nahm das Thema Inklusion ein, die alle Schularten betrifft. Hier stehe die Gesellschaft vor großen Herausforderungen, bemerkte Eisenmann. Zurzeit herrsche großer Mangel an Sonderpädagogen, der trotz angelaufener Sonderqualifizierungsmaßnahmen nicht zeitnah behoben werden könne.

Zur Grundschulempfehlung merkte die Ministerin an, dass nicht jedes Kind in jeder Schulart gut aufgehoben sei. Eisenmann nahm bei der Schulauswahl auch die Eltern in die Pflicht: Zu oft würde der Wunsch nach einem Abitur in den Vordergrund gestellt. Dabei biete das Schulsystem ein hohes Maß an Durchlässigkeit. Man tue einem Kind nichts Gutes, wenn es auf der weiterführenden Schule überfordert ist. Die Ministerin erhofft sich von der verpflichtenden Vorlage der Grundschulempfehlung ein klares Signal für die Eltern. Es sei deutlich belegbar, dass ein Studium keine Garantie für beruflichen Erfolg ist. Das Handwerk biete vielfach bessere Optionen.

Bürgermeister Peter Schelshorn nutzte am Rande des Besuchs die Chance, auf die prekäre Lateinsituation am Gymnasium in Schönau hinzuweisen. Eisenmann sicherte ihm eine Überprüfung seines Anliegens zu.

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