Schönau Hochwassergefahr nicht unterschätzen

Markgräfler Tagblatt

Risikomanagementplanung: Kartenmaterial im Gemeinderat Schönau präsentiert

Schönau (pele). „Hochwasserrisikomanagementplanung“ heißt das Wortungetüm, mit dem sich der Gemeinderat am Montag zu befassen hatte. Hintergrund ist, dass die Hochwasser der vergangenen Jahre in Deutschland für eine erhöhte Sensibilität gesorgt haben. Auch in Schönau muss man sich Gedanken machen.

Der Gesetzgeber habe die Vorsorgepflichten erhöht, heißt es in einem Schreiben des Landratsamts, das den Gemeinderäten am Montag vorlag. Mittlerweile gelten so genannte HQ100-Flächen (Überflutungsflächen bei einem hundertjährigen Hochwasser) als festgesetzte Überschwemmungsgebiete. Dies bedeutet, dass auf solchen Flächen die Errichtung oder Erweiterung von Gebäuden grundsätzlich untersagt ist. Es gibt allerdings Ausnahmeregelungen. Das Landratsamt weist darauf hin, es sei künftig unerlässlich, „bei jeglichen Bauvorhaben die Hochwassergefahrenkarten zu konsultieren und je nach Grad der Hochwassergefährdung zu handeln“.

Die Gemeinderäte befassten sich mit der jetzt vorliegenden Kartierung und dem Maßnahmenbericht für Schönau. Bewertet wurde die grundsätzliche Betroffenheit; Fazit: „In der Stadt Schönau bestehen entlang der Wiese hochwasserbedingte Risiken für die menschliche Gesundheit.“ An betroffenen Industrie- und Gewerbegebieten werden genannt: Das Gewerbegebiet an der nördlichen Gemeindegrenze zu Utzenfeld, eine Fläche an der Oberfeldstraße, eine Gewerbefläche östlich der B 317 im Ortsteil Schönenbuchen und zwei Flächen an der Talstraße beziehungsweise der Tunauer Straße. Laut dem Bericht sind die für die Trinkwasser relevanten Anlagen bis zu einem HQ100 vor Hochwasser geschützt.

Bauamtsleiter Klaus Steine-brunner präsentierte im Rat ein Foto aus dem Jahr 1983, das die damals überflutete Mühlmatt zeigt. Tunau war seinerzeit von Schönau abgeschnitten.

Bürgermeister Peter Schelshorn sprach von großen Auswirkungen der Thematik auf die gesamte Baulichkeit. Klaus Steinebrunner wies darauf hin, dass die jetzt vorliegenden Karten wohl auch Versicherungen erhalten würden, so dass damit zu rechnen sei, dass entsprechend liegende Gebäude künftig versicherungsmäßig anders bewertet würden.

Da etliche Bürger betroffen seien, müsse man an dem Thema dranbleiben, sagte Ulrich Schlageter (CDU). Seine Fraktionskollegin Mechthild Münzer wollte wissen, ob man bauliche Veränderungen, etwa Dämme, zu erwarten habe. Dies verneinte der Bauamtsleiter, allerdings dürfe künftig nichts mehr gemacht werden, was die Situation verschlechtere.

Diese Woche fand eine Besprechung der einzelnen Kommunen zum Thema Hochwasserrisikomanagementplanung im Landratsamt Lörrach statt.

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading