Schönau „In jedem von euch steckt das Stromrebellen-Gen“

Markgräfler Tagblatt
Auch Minister Franz Untersteller (links) war zur Verabschiedung von Ursula und Michael Sladek gekommen. Foto: Heiner Fabry Foto: Markgräfler Tagblatt

Ursula und Michael Sladek verabschieden sich aus dem Vorstand der Netzkauf EWS eG

Schönau (hf). Nach der offiziellen Verabschiedung aus ihrem Vorstandsamt der Netzkauf EWS nahmen auch Ursula und Michael Sladek Abschied und ermunterten die rund 400 Teilnehmer der Gesellschafterversammlung, engagiert auf dem eingeschlagenen Weg voranzugehen. „In jedem von euch steckt das Stromrebellen-Gen“, rief Michael Sladek den Zuhörern zu.

Im Vorfeld der Verabschiedung habe sie nachgedacht, was sie eigentlich bewogen habe, sich der Energie-Problematik zuzuwenden, erzählte Ursula Sladek. Angesichts der Katastrophe von Tschernobyl 1986 und der dramatischen Klimaveränderungen sei ihr stärkster Impuls gewesen, sich für die lebenswerte Zukunft aller Kinder, aller Enkel und generell aller Menschen einzusetzen. Jetzt blicke sie auf 30 Jahre engagierter Arbeit zurück. Und nur durch Bürgerengagement sei es gelungen, fast 30 Prozent an erneuerbaren Energien im Strommarkt zu erreichen. „Wir machen etwas sehr Wichtiges“, betonte Ursula Sladek, nämlich überall Menschen zu ermutigen, sich für die Energiewende zu engagieren. „Die Verbreitung des ‚Schönauer Gefühls‘ ist eine der wichtigsten Aufgaben“, so Ursula Sladek, „denn wir können Projekte realisieren, die uns niemand zugetraut hätte.“

Heute leben sieben Milliarden Menschen auf der Erde, 2050 sollen es über neun Milliarden sein. „Alle diese Menschen haben das Recht auf ein gutes Leben“, erklärte Ursula Sladek, „und wir wollen gemeinsam dafür arbeiten, das Leben für alle Menschen besser zu machen.“ Und zum Abschied stattete sie ihren Mitstreitern im Saal ihren Dank ab. „Ihr alle habt mein Leben bereichert, indem ihr gezeigt habt, dass Unmögliches möglich gemacht werden kann“, erklärte sie unter dem Beifall der Versammlung.

Michael Sladek begann seine Ansprache mit dem Dank an die Stromkunden der EWS, an die Gesellschafter, die mit ihrem Geld ihr Vertrauen bekundet haben, und an die Mitarbeiter für ihr Engagement. „Wir müssen die Basis dafür schaffen, dass das Leben lebenswert beleibt“, betonte Michael Sladek. „Wir dürfen nicht auf Kosten der folgenden Generationen leben, sondern sind verantwortlich, dass auch die Kinder und die Enkel und deren Enkel gut und freudvoll leben können“, erklärte er. Und dafür lohne es sich zu kämpfen. Es habe sich gezeigt, dass man erfolgreich Widerstand leisten kann. Die Notwendigkeit für das Engagement der Bürger bestehe nach wie vor, betonte Michael Sladek. „Zur Zeit tobt ein Kampf um die Energienetze“, so Michael Sladek, „und auch hier stehen die Bürger gegen die Monopolisten.“ Der Kampf um eine atomfreie Zukunft und Energie in Bürgerhand gehe weiter.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading