Schönau Investor fürs „Bahngelände“ gesucht

Markgräfler Tagblatt
Über die Bebauung des Bahngeländes fand am Montagabend im Schönauer Gemeinderat eine intensive Diskussion statt. Foto: Heiner Fabry Foto: Markgräfler Tagblatt

Gemeinderat Schönau definiert Vorgaben für die Bebauung

Nach intensiver Diskussion entschied der Gemeinderat Schönau am Montag über die Vorgaben des Bebauungsplans „Bahngelände“ und beauftragte die Verwaltung, einen geeigneten Investor zu suchen. Gegen diesen Vorschlag stimmten Mechthild Münzer (CDU) und Marika Prekur (FW).

Schönau. Da beabsichtigt ist, das brachliegende Gelände hinter dem ehemaligen Sparkassengebäude und eventuell auch das bebaute Grundstück Friedrichstraße 16 an einen Investor zu verkaufen, hatte die Verwaltung einen konkreten Ablaufplan skizziert. Weiter legte die Verwaltung den Vorschlag für ein Nutzungskonzept für das unbebaute Grundstück vor.

Bauamtsleiter Klaus Steine-brunner sagte, dass der Ablaufplan auf Anregung des Stadtplanungsbüros erstellte wurde, um möglichen Bauträgern oder Investoren die Rahmenbedingungen für ein sinnvolles Konzept an die Hand geben zu können.

In den Beratungen war eine der Schlüsselfragen, was unter „bezahlbarem Wohnraum“ zu verstehen ist oder an welche Zielgruppe sich ein künftiges Wohnraum-Angebot richten soll. Sebastian Sladek fragte, ob bei den im Nutzungskonzept gemachten Vorgaben überhaupt Wohnungen entstehen werden, die für „Normalbürger“ noch bezahlbar sind. Bürgermeister Peter Schelshorn sagte, dass im Nutzungskonzept bewusst drauf hingewiesen wird, dass kein „sozialer Wohnungsbau“ entstehen soll. Ein möglicher Investor müsse für sich entscheiden können, ob er die Wohnungen, die er bauen will, auch am Markt platzieren kann.

Daran schloss Marika Prekur die Frage an, für wen eigentlich gebaut werden soll. Die gemachten Vorgaben (Tiefgarage, Barrierefreiheit, Aufzug und flexibler Grundriss für Wohnungen) würden die Quadratmeterpreise für die Wohnungen so erhöhen, dass sie für viele nicht mehr bezahlbar werden. Von mehreren Gemeinderäten wurde daraufhin angeregt, einen Höchstpreis pro Quadratmeter in das Nutzungskonzept aufzunehmen.

Dagegen wehrte sich der Bürgermeister. „Wir können die Vorgaben nicht so eng gestalten, dass es für einen Investor fraglich wird, ob ein solches Bauprojekt überhaupt noch wirtschaftlichen Sinn macht“, stellte Schelshorn fest. Außerdem liegen bei der Verwaltung mehrere konkrete Anfragen nach Wohnungen vor, bei denen die erwähnten Leistungen nachgefragt werden, so der Bürgermeister. Die Anregung von Mechthild Münzer, die Stadt Schönau könne selbst als Bauträger auftreten, „dann behält man alles in der Hand“, wurde abschlägig beschieden. Dazu habe die Stadt weder die Kompetenz noch die Kapazität, erklärte Peter Schelshorn.

Da sich in der Diskussion keine einheitliche Stimmung abzeichnete, warf Mechthild Münzer die Frage auf, warum jetzt dieser Zeitdruck vermittelt werde. „Bei einem Projekt dieser Größenordnung sollten wir uns für den Entscheid die nötige Zeit geben“, regte die Gemeinderätin an. Darauf der Bürgermeister: „Wir diskutieren jetzt seit drei Jahren über dieses Projekt. Und wir müssen einmal zum Ende kommen. Wir entscheiden heute über einen Planungsauftrag. Für Details, die in einem künftigen Bebauungsplan festgelegt werden, behalten wir alle Gestaltungsmöglichkeiten in der Hand,“ stellte er fest.

In das Nutzungskonzept wurde ergänzend der Bau eines Kinderspielplatzes aufgenommen. Weiter wurde festgehalten, dass das Haus Friedrichstraße 16 vermutlich in dem geplanten Sanierungsgebiet liegen wird und eventuell mit Sanierungsmitteln entwickelt werden kann.

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