Schönau Kampf gegen die Kohleindustrie

Markgräfler Tagblatt
Agnes Dieckmann, Heffa Schücking und Andrea Soth von der Organisation „urgewald“ (von links) freuen sich über die Auszeichnung der Schönauer Energie-Initiativen und der Stadt Schönau. Foto: Heiner Fabry Foto: Markgräfler Tagblatt

Stromnacht: Heffa Schücking, Vorsitzende der Organisation „urgewald“, als Stromrebellin ausgezeichnet

Im Rahmen der „Stromnacht“ des 18. Stromseminars der Elektrizitätswerke Schönau (EWS) wurde Heffa Schücking von den Schönauer Energie-Initiativen und der Stadt Schönau die Auszeichnung „Stromrebellin des Jahres“ verliehen.

Schönau (hf). „Die Auszeichnung wird verliehen an Menschen, die Visionen umsetzen und Widerstände überwinden“, erklärte Sebastian Sladek von den Elektrizitätswerken Schönau bei der Verleihung am Samstagabend. „Seit mehr als 25 Jahren kämpft Heffa Schücking mit ihren Mitstreitern in der Organisation „urgewald“ für den Ausstieg der Finanzindustrie aus der Kohleindustrie“, hieß es in der Laudatio Sladeks.

Schücking lege durch professionelle Recherchen und öffentlichkeitswirksame Kampagnen offen, welche Unternehmen an der Finanzierung und Expansion von Kohlekraftwerken beteiligt sind. Sie ziehe Geldgeber in die Öffentlichkeit und dränge darauf, dass sie nicht weiter in den Neubau von Kohlekraftwerken oder andere umweltzerstörende Projekte investieren. So konnte durch die Kampagnen der „urgewald“ ein gigantisches Staudamm-Projekt in einem unberührten Teil Tibets verhindert werden. Im Jahr 2015 schaffte es das Team von „urgewald“, das norwegische Parlament von einem weitgehenden Kohleausstieg des milliardenschweren Pensionsfonds in dem Land zu überzeugen. Kurz darauf verkündete auch der Versicherungskonzern Allianz nach einer Kampagne einen Ausschluss großer Kohlefirmen von Aktien- und Anleihegeschäften. In Bulgarien gelang es, den Bau eines Atomkraftwerks zu verhindern.

„Du hast bei deiner Arbeit über Jahrzehnte Mut bewiesen, und du hast den Fehlinformationen von Lobbygruppen immer die Wahrheit entgegen gehalten“, erklärte Sebastian Sladek, „wir brauchen Menschen wie dich.“

In ihrer kurzen Dankesrede betonte die sichtlich bewegte Stromrebellin: „Ich danke ganz herzlich für die Auszeichnung. Aber die Erfolge, die ‚urgewald‘ erreichen konnte, kann nie ein Mensch alleine erreichen. Deshalb geht die Auszeichnung auch an alle Mitstreiter und besonders an Agnes Dieckmann und Andrea Soth, die mich heute hier begleiten.“

Heffa Schücking trug sich in das Goldene Buch der Stadt Schönau ein und konnte einen Scheck der Elektrizitätswerke Schönau über 5000 Euro entgegennehmen.

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