Schönau Klartext in Sachen Pfarrerwechsel

Markgräfler Tagblatt
Bei der Verabschiedung am Sonntag wurde das Pfarrerehepaar Hasenbrink durch Schuldekan Ralph Hochschild gesegnet. Rechts daneben Kirchengemeinderatsvorsitzender Ronald Kaminsky, der die Gesamtsituation in einem Schreiben erläutert hat. Foto: Ulrike Jäger Foto: Markgräfler Tagblatt

Kirchengemeinderat SchönauInformationsblatt erläutert Hintergründe / Kritik an Todtnauer Haltung

Nach 25 Jahren wurde Pfarrer Peter Hasenbrink am Sonntag aus Schönau verabschiedet. Die Gründe und Hintergründe des Wechsels des beliebten Seelsorgers werden in einem Informationsblatt des Kirchengemeinderats unter dem Titel „Klartext“ erläutert.

Schönau (pele).Hintergrund der Veränderung sei die Tatsache, dass den evangelischen Kirchengemeinden des oberen Wiesentals eine Strukturreform ins Haus stehe, hält das Schreiben fest. Das Gespräch über diese Reform stehe seit mehreren Jahren im Raum. Zwar hätte der Pfarrer nach den internen Kirchenregeln Schönau schon länger verlassen müssen, doch der Kirchengemeinderat und Hasenbrink hätten die Kirchenleitung in Karlsruhe dafür gewinnen können, Pfarrer Hasenbrink in Schönau zu belassen, „so dass er aktiv die Strukturreform, die ja alle drei Gemeinden im oberen Wiesental betrifft, vorantreiben könnte“.

Allerdings, so heißt es in dem vom Kirchengemeinderatsvorsitzenden Ronald Kaminsky unterzeichneten Schreiben weiter, habe sich die Nachbargemeinde Todtnau im Gegensatz zu Zell „leider geweigert, an Gesprächen über die notwendigen Strukturreformen teilzunehmen. Vielmehr habe man seitens Todtnau darauf beharrt, zunächst „die Personalie Pfarrer Hasenbrink“ zu lösen. „Damit ist letztlich die Vertrauensbasis, die es früher mit der Pfarrerin und den Gremien in Todtnau gegeben hatte, und die Perspektive für eine Zusammenarbeit verloren gegangen“, heißt es weiter.

Pfarrer Hasenbrink habe die Gemeinde in dieser Situation nicht verlassen wollen, doch habe auf Grund seiner langen Zeit in Schönau eine Versetzung gedroht, auf die er keinen Einfluss gehabt hätte. So sei ihm die Anfrage aus Wehr zum jetzigen Zeitpunkt sehr entgegen gekommen, wird weiter erläutert.

Den Kirchengemeinderat treibe die jetzt virulenten Fragen sehr um. An derartigen Konflikten komme man leider auch in der Kirche nicht immer vorbei, wird in dem Schreiben festgehalten. Der Kirchengemeinderat habe beschlossen, die bisherigen gemeinsamen Aktivitäten mit der Gemeinde Todtnau vor-übergehend zu „entflechten“. So könne man momentane Reibungspunkte vermeiden und jede Gemeinde könne sich auf ihre eigenen Arbeiten konzentrieren. Der Kirchengemeinderat berate in den nächsten Wochen, wie die verschiedenen Aufgaben (Gemeindebrief, Internetseite, Facebook, Mithilfe bei Festen, Gottesdienstvorbereitungen, Winterdienst) verteilt und wie welche Kreise (Montagsfrauenkreis, Hauskreis, Jungschar, Bibelgesprächskreis, Seniorenkreis, Gitarrenkreise) weitergeführt werden können.

Wie es mittelfristig in Schönau weitergeht, soll auch die Gemeinde mitbestimmen. Am kommenden Sonntag, 1. November, findet im Anschluss an den Familiengottesdienst eine Gemeindeversammlung statt. Hierbei gibt es die Möglichkeit zum Austausch sowie aktuelle Informationen.

Pfarrer Hasenbrink wird Schönau Ende November verlassen. Bereits fest steht, dass Hans-Joachim Zobel, Dekan im Ruhestand, die Vakanzvertretung übernehmen wird.

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