Schönau Neue Anlaufstelle für Hilfesuchende?

Markgräfler Tagblatt
Reinhard Zahn stellte im Schönauer Gemeinderat die Überlegungen des Caritasverbands zu einer Beratungsstelle im oberen Wiesental vor. Foto: Anja Bertsch Foto: Markgräfler Tagblatt

Gemeinderat: Caritasverband erwägt, eine Beratungsstelle im oberen Wiesental einzurichten

Der Caritasverband erwägt, in Zusammenarbeit mit den Gemeinden Schönau und Todtnau eine Beratungsstelle im oberen Wiesental einzurichten. Zum Angebot würden neben der Flüchtlingsintegration die Bereiche Schuldner-, Schwangeren- und allgemeine Beratung, sozialpsychiatrischer Dienst, Betreutes Wohnen und Altenhilfe/Demenzberatung gehören.

Schönau (jab). Erste Überlegungen dazu stellte Reinhard Zahn als Fachbereichsleiter Migration und Integration in der Gemeinderatssitzung in Schönau am Montag vor.

Flüchtlinge

Aktuell ist der Caritasverband im oberen Wiesental vor allem in der Betreuung und Integration von Flüchtlingen präsent (betreutes Jugendwohnen für unbegleitete minderjährige Ausländer, Sozialbetreuung in den Unterkünften, Nachbetreuung der Menschen in der Anschlussunterbringung sowie Hilfestellung für den Helferkreis). Zahn ging auf den zwischen Landratsamt und Wohlfahrtsverbänden ausgehandelten „Pakt für Integration“ ein. Unterfüttert mit Finanzzusagen, wird die Nachbetreuung in der Anschlussunterbringung in dem Pakt auf zwei Jahre ausgedehnt. „Damit erkennt die Politik an, wie wichtig die weitere Betreuung und die Integration sind“, zeigte sich Zahn erfreut: „Das ist ein Generationenprozess.“

Kontinuität garantiert

Auch im GVV Schönau stelle der Landkreis auf diese Weise die Betreuung in der Anschlussunterbringung nach Schließung der Gemeinschaftsunterkunft auf zwei Jahre sicher; die Kontinuität in Arbeit und Personen sei garantiert.

Wichtig neben der direkten Arbeit mit Flüchtlingen sei es, die Helferkreise stabil zu halten. Die Zusammenarbeit zwischen Sozialbetreuern, Helferkreis und Gemeinde laufe im oberen Wiesental ausgezeichnet, betonten alle Beteiligten.

Bürgermeister Schelshorn nutzte die Gelegenheit, dem Helferkreis und den Sozialbetreuern zu danken. Der GVV habe sich die Erhaltung der vom Helferkreis initiierten Kleiderkammer zur Aufgabe gemacht, erklärte Schelshorn. Die große Herausforderung sei aktuell, einen neuen Standort zu finden, da die bisherigen Räume demnächst nicht mehr zur Verfügung stehen.

Beratungsstelle

Eine Caritas-Beratungsstelle könnte zu einem neuen Begegnungszentrum für Flüchtlinge werden – würde darüber hinaus aber als Anlaufstelle auch für einheimische Ratsuchende, für sozial Schwache und Benachteiligte dienen, schlugen Fachbereichsleiter Reinhard Zahn und Bürgermeister Peter Schelshorn den Bogen zu einem Projekt größerer Reichweite. Eine Ermittlung habe ergeben, dass es in Schönau und Todtnau unterschiedlichsten Bedarf an Rat und Hilfe gebe; bislang sei für die Menschen zumeist Lörrach der doch recht weit entfernte Bezugspunkt.

Als Anlaufstelle würde eine Caritas-Außenstelle die Suche nach Hilfestellung durch kurze Wege und eine vertraute Ansprechperson immens erleichtern, zeigten sich Schelshorn und Zahn überzeugt, und verwiesen auf die positiven Erfahrungen mit der Außenstelle Zell. Wo eine Außenstelle Oberes Wiesental ihren Standort haben könnte - in Schönau oder in Todtnau - sei längst nicht ausgemacht, wie die Überlegungen zu einer Außenstelle überhaupt derzeit „auf kleiner Flamme köchelten“, sagte Reinhard Zahn.

Offener Prozess

Auch der Bürgermeister betonte, dass man ganz am Anfang eines offenen Diskussionsprozesses stehe: „Wir wollen die Bürger nicht mit einem fertigen Konzept überrollen.“ Die Gemeinderäte zeigten sich interessiert, und beauftragten die Verwaltung einstimmig, das Konzept einer Beratungs- und Betreuungsstelle zusammen mit der Caritas und der Gemeinde Todtnau Schritt für Schritt weiterzuentwickeln. Bedarf gibt es sicher in allen genannte Bereichen“, erklärte etwa SPD-Gemeinderat Michael Schröder auch mit seinen Erfahrungen aus der AWO-Arbeit im Hintergrund.

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