Schönau (hf). Im Jahr 2014 verliehen die Stadt Schönau und die Elektrizitätswerke Schönau den Preis des „Stromrebellen“ an die japanischen Anti-Atom-Aktivisten Yauemon Satoh, Ai Otsuka und Taro Yamamoto, die der AKW-GAU in Fukushima zu überzeugten Atomkraft-Gegnern gemacht hatte. In der Folge – und mit der Unterstützung von Ursula Sladek, der Mitgründerin der Elektrizitätswerke Schönau – gründete der japanische Unternehmer Yauemon Satoh den Fukushima Renewable Future Fund (FRFF). Auf seiner Vortragsreise durch Deutschland besuchte Tetsunari Iida, Board-Mitglied dieser Stiftung, jetzt die Elektrizitätswerke Schönau und berichtete über die Entwicklung der Stiftung. Diese verfügt heute über ein Stiftungskapital von 20 Millionen Yen (etwa 200 000 Euro), zu dem die EWS mit 25 000 Euro den Grundstock gelegt hatte. Sie konnte eine große Zahl von Unterstützern und Fürsprechern für die Stiftung gewinnen, darunter vier ehemalige japanische Premierminister, bekannte Schauspieler, Schriftsteller und Musiker. Der Fukushima FRFF hat zum Ziel, in Fukushima Projekte mit erneuerbaren Energien und zum Wiederaufbau der Region umzusetzen und nachhaltige gesellschaftliche Modelle zu fördern und bekannt zu machen, die im Einklang mit der Natur und unabhängig von Atomkraft bestehen. Im März fand in Fukushima City das Symposium zur Gründung des FRFF statt, an dem rund 850 Gäste teilnahmen. Die Eröffnungsrede hielt der frühere Ministerpräsident Junichiro Koizumi, der sich für ein Ende der Atomkraftnutzung einsetzt. Weitere Projekte werden den Wiederaufbau und die Wiederbelebung der Region Fukushima nach dem Atomunfall betreffen, die Förderung erneuerbarer Energie-Projekte für die Bürger Fukushimas, die Förderung der gemeinschaftsbasierten Zukunftsentwicklung Fukushimas sowie die weltweite Verbreitung von Lehren, die sich aus dem Atomunfall von Fukushima ziehen lassen. Weiter berichtete Tetsunari IIda, dass das deutsche und japanische Umweltministerium ein Abkommen geschlossen haben, um auf kommunaler Ebene in der Präfektur Fukushima erneuerbare Energien zu fördern, sich gegenseitig zu unterstützen und auszutauschen. Anfang November fand in Fukushima City die erste Weltkonferenz Bürger-Energie mit vielen Referenten auch aus Europa statt, an deren Organisation auch der FRFF beteiligt ist. Tetsunari Iida bedankte sich bei Ursula Sladek und den Elektrizitätswerken Schönau für die wertvolle und nachhaltige Unterstützung und versprach, auch über die weiteren Aktivitäten der Stiftung zu berichten. Ursula Sladek sicherte die weitere Unterstützung der EWS zu und sprach den Mitgliedern der Stiftung für ihr mutiges Engagement in einem schwierigen Umfeld höchsten Respekt und große Anerkennung aus.