Schönau Ortsverträglich Wohnraum schaffen

Markgräfler Tagblatt
Die Bebauung des Bahngeländes in Schönau rückt näher. Mit der SR Projektbau GmbH aus Wembach wurde das Grundstück nun an einen Investor verkauft. Foto: Peter Schwendele Foto: Markgräfler Tagblatt

Bahngelände Schönau : Gemeinderat beschließt Verkauf des Grundstücks an Wembacher Investor

Von Peter Schwendele

Die SR Projektbau GmbH aus Wembach wird die geplante Bebauung des Bahngeländes in Schönau realisieren. Der Gemeinderat beschloss am Montag bei drei Gegenstimmen, das zentral gelegene Grundstück zum Preis von 241 000 an diesen Investor zu verkaufen. Andere potenzielle Bauträger aus dem oberen Wiesental hatten signalisiert, kein Interesse an dem Projekt zu haben.

Schönau. Die Entwicklung des Grundstücks soll gemäß den Vorgaben des Gemeinderats und in Zusammenarbeit mit der Verwaltung und dem zuständigen Stadtplanungsbüro fsp aus Freiburg erfolgen.

Der Schönauer Gemeinderat beschäftigt sich schon seit einiger Zeit mit der künftigen Nutzung des hinter dem alten Sparkassengebäude liegenden Areals. In einer früheren Sitzung wurden Kriterien erarbeitet, nach denen die Bebauung getätigt werden soll (etwa bezahlbarer Wohnraum, flexible Grundrisse, Tiefgarage). Auf dieser Grundlage wurden im Dezember vier potenzielle Investoren aus dem Raum oberes Wiesental angeschrieben. Karl Lais Holzbau GmbH (Schönau), Rümmele Bauingenieur GmbH (Zell), Baugenossenschaft Todtnau und Investorengemeinschaft Betreutes Wohnen GmbH (Todtnau). Zu diesem Zeitpunkt lag der Verwaltung bereits eine Bewerbung der SR Projektbau GmbH vor.

Alle angeschriebenen Investoren teilten mit, dass sie das Projekt nicht übernehmen möchten, zum Teil, weil sie derzeit mit anderen größeren Projekten ausgelastet sind oder das Geschäftsfeld (derzeit) nicht betreiben.

Mechthild Münzer (CDU) betonte erneut ihre Haltung, dass die Stadt selbst als Bauträger auftreten sollte, um die Entwicklung der Preise in der Hand zu halten. Außerdem wollte sie wissen, weshalb das Vorhaben nicht öffentlich ausgeschrieben wurde, um eine größere Anzahl von Interessenten zu erreichen.

Das Vorgehen begründete Bürgermeister Peter Schelshorn damit, dass es im Gemeinderat stets Tenor gewesen sei, einen lokal verwurzelten Investor zu finden. „Wir wollten niemanden aus Frankfurt oder Luxemburg“, sagte Schelshorn. Ein solcher verlange dann vielleicht höhere Preise oder sei möglicherweise nicht greifbar, wenn es Probleme geben sollte, argumentierte der Bürgermeister und verwies auf das Beispiel Eggenrütte. Schelshorn: „Es ist besser, man hat einen Investor von hier, dem man auch mal in der Stadt begegnet und der einem in die Augen schauen muss.“

In seiner Bewerbung versichert das Wembacher Unternehmen, die „ortsverträglichen und am Bürgerbedarf orientierten“ Festlegungen umzusetzen. „Wir wollen hier Wohnraum bauen für Menschen aus Schönau, dem GVV Schönau oder fremde Menschen, die auf Grund eines Arbeitsplatzwechsels hier in Schönau leben wollen“, heißt es mit Blick auf vorangegangene Diskussionen im Gemeinderat in dem Schreiben, in dem auch auf das 2013 erstellte Mehrfamilienhaus in der Bahnhofstraße verwiesen wird.

„Wir haben keine neureichen Millionäre, die bei uns kaufen wollen und überteuerten Wohnraum kaufen“, heißt es weiter in dem Schreiben an die Stadt. Zwar sei eine exakte Festlegung der Preise im Vorfeld nicht möglich. Doch messen lassen will sich das Wembacher Unternehmen an den Preisen, die etwa die Baugenossenschaft Todtnau derzeit ansetzt.

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